Zusammen mit "Palio"-Gruppe aus der Partnerstadt Palestrina Füssen (asp). Füssen und die italienische Partnerstadt Palestrina sind am Sonntag beim Oktober-festumzug in München dabei. Die Böllerschützen repräsentieren die Stadt Füssen, aus der italienischen Partnerstadt marschiert eine mehr als hundertköpfige Abordnung des befreundeten "Palio"-Vereins aus Palestrina vom Siegestor zur Theresienwiese. Bürgermeister Dr. Paul Wengert begrüßt die italienischen Freunde am Samstagmittag im Haus Hopfensee. Am Montag nehmen die Böllerschützen bei einem Fest im Hohen Schloss Abschied von ihnen.
Füssens Tourismus-Direktor Gottfried Linke nutzte in seiner früheren Tätigkeit in München aufgebaute Verbindungen. Seiner Initiative war es letztlich zuzuschreiben, dass die Füssener Böllerschützen und die "Gruppo Palio S. Agapito" am Sonntag einen Platz im Trachten- und Schützenzug des 167. Münchner Oktoberfestes erhielten. Es steht in diesem Jahr unter dem Motto "internationale Partnerschaften". Insgesamt zirka 6500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zum Festzug erwartet. Er beginnt um 10 Uhr und wird im dritten Programm des Bayerischen Fernsehens übertragen. Die Füssener Böllerschützen werden in ihrer Lederhosen-Tracht in München auftreten. "Wir nehmen auch unsere Kanone mit, festlich geschmückt mit Nelken und Eichenlaub", berichtete Vorsitzender Manfred Wagner. Außerdem trägt die über 30-köpfige Gruppe ihre Hand- und die schweren Schaftböller mit. Ohne Pulver, denn "geschossen wird auf der Wies´n nicht". Die Böllerschützen und ihre Freunde aus der Partnerstadt Palestrina fahren am Sonntagmorgen kurz vor fünf mit Bussen nach München. Die "Palio"-Gruppe wird in ihren historischen Trachten aus dem 16. Jahrhundert am Oktoberfestumzug teilnehmen. Eingeordnet sind die Füssener und Palestrineser im Block "Internationale Partnerstädte". Sie bringen beim Festzug die Verbindung über die Grenzen hinweg auch optisch zum Ausdruck: "Unseren Gruppen voraus marschieren drei, vier Pärchen", erzählte Manfred Wagner. Jedes gebildet von einem Böllerschützen oder einer -schützin aus Füssen und einem "Palio"-Mitglied aus Palestrina. Bereits am Freitag traf die offizielle Delegation der Stadt Palestrina mit Bürgermeister Enrico Diacetti in Füssen ein. Die 110-köpfige "Gruppo Palio S. Agapito" folgt am heutigen Samstag. Sie wird ihren Aufenthalt in Füssen auch zu Stadtführung, "Shopping" und zur Besichtigung der Königsschlösser in Hohenschwangau nutzen. In Palestrina wird jedes Jahr im August das "Palio"-Fest gefeiert. Es ist eng verbunden mit dem Fest des Agapito, dem Schutzpatron der Stadt und der Umgebung. "Ähnlich wie bei uns der heilige Magnus", erzählt Manfred Wagner. Das "Palio"-Fest selbst ist ein fröhliches Reiterfest. Die Reiter müssen dabei auf dem Rücken ihrer Pferde ihre Geschicklichkeit beweisen. Zweimal waren die Füssener Böllerschützen schon aktiv dabei. Nicht als Reiter, sondern als "Böllerer". Das Gekrache "kam bei den Italienern sagenhaft an, die Leute in Palestrina kannten das Böllern noch nicht", so Wagner. "Die Füssener mussten sogar aufs Dach der Kathedrale steigen, um von dort aus einen Salut zu schießen." Inzwischen ist die Freundschaft zwischen der "Palio"-Gruppe und den Böllerschützen gewachsen. Weiter vertieft werden soll sie jetzt mit dem Wiesn-Besuch und am Montag im ehemaligen Pferdestall im Hohen Schloss. Dort geben die Stadt Füssen und die Böllerschützen für die italienischen Freunde ein Fest.