Es wurde viel ausgeteilt, ebenso eingesteckt, es wurden Tränen gelacht: Zum vierten Mal luden Gemeinde, Musikkapelle und Engelbräu-Chef Hermann Widenmayer zum Bockbierfest mit Derblecken in den Wertacher Engelsaal.
Kein freier Platz war mehr zu finden, als Moderator Robert Mungenast die Veranstaltung eröffnete. Gleich zu Beginn durfte Bürgermeister Eberhard Jehle das Bockbierfass anstechen, was ihm mit drei Schlägen ganz passabel gelang. In lockerer Gedichtform begrüßte er die Gäste, während Hermann Widenmayer die Geschichte des Bockbiers Revue passieren ließ. Anni Mungenast kam in Gendarmenuniform auf die Bühne und gab ein munteres Begrüßungsliedchen zum Besten. Christine Haslach, Hermann Knoll und Max Führer plauderten lustige Anekdoten aus dem 'gemeindlichen Bauhof' aus und gaben tiefe Einblicke über die 'merkwürdigen Arbeitsabläufe' in der Wertacher Verwaltung.
Ihr Vortrag gipfelte in den Liedern 'Mir hocket im Rathaus z’Werta und haben die Pest an Bord' frei nach 'Wir lagen vor Madagaskar' sowie 'Gute Gmoindlar kann niemand trennen', im Original von Franz Beckenbauer gesungen ('Gute Freunde').
Hermann Waldmann alias Bruder Nepomuk bedachte in seiner Fastenpredigt das politische und gesellschaftliche Geschehen in Deutschland und der Welt mit süffisanten Spitzen. Wulff, Sarkozy, Prinz Albert von Monaco, Miss Europa Angela Merkel, Dieter Bohlen ('S’Hire leer und s’Mundwerk voll, des findet viele au no toll'), Griechenland, Stuttgart 21, das TV-Dschungelcamp und die Kuppel-Show 'Bauer sucht Frau' waren einige der vielen Themen, die der Nepomuk unter lautstarkem Beifall aufs Korn nahm.
Zwischen den Auftritten sorgte die Musikkapelle mit Dirigentin Petra Huber für Vielfalt. Nicht nur Volksmusik stand auf dem Programm.
Bei ihrem zweiten Auftritt lud Anni Mungenast die Besucher zum '1. Abfall-Verwertungs- und -trennsymposium' ein und kramte als ZAK-Mitarbeiterin ('ZAK = Zentrum für Allgäuer Kruscht') aus Müllsäcken allerhand Utensilien hervor, zu denen sie köstliche Geschichten mit lokalen Bezügen erzählte. Mit kabarettistisch aufpolierten Wertacher Interna zogen Führer und Knoll als Bauhofarbeiter zum Schluss noch einmal alle Register, um die Gemeinde noch mit reichlich Gesprächsstoff zu versorgen.