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Blaser investiert drei Millionen

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Blaser investiert drei Millionen

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    Jagdwaffen aus Isny für Könige und Scheichs - Ein Schießkino für alle Kunden Isny (az/mm). Sie heißen R93, K95 oder D99. Die teuerste je Gefertigte kostete 100000 Euro. Jagdwaffen von Blaser gehen von Isny aus in die ganze Welt. 60 Prozent der zuletzt pro Jahr gefertigten 17000 Stück waren für den Export bestimmt. Im Mai hat das Traditionsunternehmen eine neue Produktionshalle am Standort Ziegelstadel bezogen. Jetzt wurde sie eingeweiht.

    Angeführt von Bürgermeister Mafred Behrning wohnten die Fraktionsvositzenden und viele Mitglieder des Isnyer Gemeinderates sowie des Ortschaftsrates Großholzleute der Einweihung des drei Millionen Euro teuren Neubaus bei. Die Stadt sei sich der Bedeutung einer solchen Investition sehr wohl im Klaren, sagte Behrning und gratulierte zum auch städtebaulich gelungenen Neubau, der nicht zuletzt der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen diene und obendrein ein Jahr lang heimische Handwerker beschäftigte. Blaser-Geschäftsführer Bernhard Knöbel berichtete, dass es in den alten Räumen einfach zu eng geworden sei, 'um vernünftige logistische Prozesse ablaufen lassen zu können'; parallel dazu habe man begonnen, sämtliche internen Abläufe auf den Prüfstand zu stellen und das Unternehmen neu gestaltet. Wie dies in der Praxis aussieht, davon konnten sich die Ehrengäste bei einem Rundgang durch die alten und neuen Produktions- und Büroräume ein Bild machen - vom Wareneingang und der Qualitätssicherung über die Lauffertigung bis zur Montage. Höhepunkt freilich war die Abteilung Royal-Montage, in der edelste Einzelstücke gefertigt werden, die keine Wünsche offen lassen. Vor allem in der Schweiz und in Russland habe man sehr gute Kunden, aber auch in den USA, in Frankreich, Spanien oder Skandinavien, verriet Knöbel. Die 100000. Blaserwaffe, die im letzten Jahr gefertigt wurde, ging für 100000 Euro an einen Kunden aus Belgien, 'mittlerweile ein Freund des Hauses', so Knöbel.Überhaupt gewinnt man beim Rundgang den Eindruck, als handle es sich um eine große Familie: Die Mitarbeiter detailverliebt in ihr jeweiliges Segment und alle genauso jagdverliebt wie die Chefs; der Kunde der sprichwörtliche König. Zwar werden Blaserwaffen nur über den Handel vertrieben, informieren können sich Kunden dennoch jederzeit vor Ort im Herstellerhaus. 'Und zwar alle, darauf legen wir Wert', sagt Knöbel. Dass dazu gelegentlich Scheichs oder Botschafter gehören, will er nicht an die große Glocke hängen. Auch nicht, dass schon Ralf Schumacher zu Gast war. Viele Formel-1-Fahrer seien Kunden, weil sie Tontauben schießen - als Konzentrationstraining, so Marketing-Chef Gunther Stoschek, der selbst Jäger ist. Auch König Juan Carlos ist Blaser-Stammkunde. Für sie alle gibt es nun noch einen weiteren Grund, nach Isny zu kommen. Denn in Verbindung mit dem Bau der neuen Halle haben sich die Blaser-Inhaber einen lange gehegten Traum verwirklicht: Ein Schießkino. 'Betriebswirtschaftlich Unsinn', gibt Berhard Knöbel zu. Aber es sei verrückt, zu sehen, wie die Kunden bereits darauf brennen. 'Für unsere Marke ist das natürlich toll.'100 Meter lang ist der Schießstand, in dem man unter jagdähnlichen Bedingungen von einem echten Hochsitz aus in Anschlag gehen und in Richtung realistischer Wildszenen auf einer Leinwand sein Waidmannsheil (ver)suchen kann.

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