Dass Polizisten nicht nur ihrem Job nachgehen, sondern auch toll Musik machen können, davon haben sich 600 Grund- und Hauptschüler in Durach überzeugt. "Peter und der Wolf" hieß das musikalische Märchen von Sergej Prokofieff, welches das Musikkorps der Bayerischen Polizei im Rahmen des Euregio-Muskfestivals in der Schulturnhalle zum Besten gab.
Mit seiner mitreißenden Art gelang es Chefdirigent Johann Mösenbichler auf Anhieb, die Kinder in seinen Bann zu ziehen. Gebogene, gerade, geringelte oder auch besonders schwere Instrumente brauche man, damit ein Blasorchester funktioniert, erklärte er dem jungen Publikum.
Die Mädchen und Buben, die bis aus Oy-Mittelberg, Betzigau und Wildpoldsried angereist waren, ließen sich nicht lange bitten. Rhythmisch klatschten und stampften sie nach den Vorgaben des Dirigenten im Takt. Drittklässlerin Julia durfte für einen Moment sogar in Mösenbichlers Fußstapfen treten und auf der Bühne den Taktstock schwingen.
Dann wurde es spannend. Zwar hatten die Kinder die Geschichte von "Peter und der Wolf" schon im Musikunterricht kennengelernt. Doch dass man mit Instrumenten Menschen und Tiere akustisch interpretieren kann, erlebten die meisten von ihnen neu. Flöten und Oboen lieferten einen Wettstreit, als Vogel und Ente sich zankten. Pauken und Trommeln gaben die Gewehrschüsse der Jäger wieder, und Hörnerklänge ließen den Wolf bedrohlich aus dem Wald trotten. Saxofonisten hauchten der Hauptfigur Peter Leben ein, und den Klarinettenspielern gelang es mühelos, die Katze durchs Gras schleichen zu lassen. Thomas Schechingers erzählende Worte gerieten dabei zur Nebensache.
Zugabe-Rufe nach Happy End
"Zugaaabeee" forderten die Kinder energisch nach dem Märchen-Happy End. "Die würden wir gerne geben", winkte Mösenbichler ab. Doch das Musikkorps habe in eineinhalb Stunden seinen nächsten Auftritt am Bodensee, erklärte er. Die Oyer Sechstklässlerinnen Christine, Eva-Maria und Melanie nahmen es den Musikern nicht übel. "Das hat echt Spaß gemacht", meinten die drei. Beeindruckt von der kurzweiligen Aufführung, die Euregio-Projektleiter Simon Gehring organisiert hatte, war auch Durachs Rektor Richard Wucherer.