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Bischofs-Entscheidung: entweder Diakon oder Stadtrat

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Bischofs-Entscheidung: entweder Diakon oder Stadtrat

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    Bischofs-Entscheidung: entweder Diakon oder Stadtrat
    Bischofs-Entscheidung: entweder Diakon oder Stadtrat Foto: gerd kÖnig

    Sonthofen | go | Mit einer überraschenden Entscheidung geht Sonthofens CSU in die Wahlen: Die Nominierung von Stadtrat Gerhard Kahl auf Platz 9 der Kandidatenliste wurde 'korrigiert'. Denn der Bischof entschied: Wenn Kahl als Diakon arbeiten will, kann er kein politisches Mandat ausüben. Darauf zog Kahl seine Kandidatur zurück.

    Was Ortsvorsitzender Armin Bohner bedauert: 'Die starre Haltung der katholischen Kirche empfinden wir als wenig hilfreich, zumal die bisherige kommunalpolitische Arbeit von Gerhard Kahl von allen Seiten hervorragend beurteilt wird.' Es sei für die Sonthofer CSU ein schmerzlicher Verlust. Gleichwohl könne man Kahls Entscheidung nachvollziehen.

    Bereits im Jahr 2002 war der Theologe Gerhard Kahl - damals noch Pastoralreferent - in den Stadtrat gewählt worden. Als Diakon gehört er seit dem Jahr 2004 zum Klerus der katholischen Kirche, dem eine politische Betätigung grundsätzlich nicht gestattet ist. Jedoch konnten in der Diözese Augsburg Diakone mit Zustimmung des Bischofs in der Politik als Mandatsträger tätig sein.

    Als Kahl das Amt des Kulturreferenten vor gut einem Jahr übernahm, stimmte der Generalvikar, Leiter des Bischöflichen Ordinariats, zu. Die Zustimmung wurde nun ausdrücklich zurückgenommen. Ein Diakon könne kandidieren, müsse aber bei der Übernahme eines politischen Mandats sein Kirchenamt ruhen lassen. In diesem Interessenskonflikt trat der in Altstädten wohnende, verheiratete dreifacher Familienvater von seiner Stadtratskandidatur zurück.

    Kahl selbst bedauert die Entscheidung des Bischofs, hat jedoch nicht die Absicht, etwas dagegen zu unternehmen. Mit der Weihe zum Diakon stehe er in einem besonderen Vertrauensverhältnis zum Augsburger Bischof. Der Entscheidung des Bischofs kann Kahl aber auch Positives abgewinnen: Nun habe er mehr Zeit für andere wichtige Dinge, die ihm am Herzen liegen.

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