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Bischof Zdarsa hofft auf einen Wandel in der Gebetsstätte Wigratzbad

Personalentscheidung

Bischof Zdarsa hofft auf einen Wandel in der Gebetsstätte Wigratzbad

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    Bischof Zdarsa hofft auf einen Wandel  in der Gebetsstätte Wigratzbad
    Bischof Zdarsa hofft auf einen Wandel in der Gebetsstätte Wigratzbad Foto: Matthias Becker

    Die Abberufung von Thomas Maria Rimmel als Leiter der Gebetsstätte Wigratzbad zum 31. Mai hat Fragen aufgeworfen und Spekulationen geschürt. Bei Pilgern, die Rimmel als guten Prediger schätzen, löst die Entscheidung Enttäuschung aus. Die Diözese will den Wechsel nicht näher begründen. Nur so viel: Er stehe nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem vor wenigen Wochen verbotenen Buch "Sieg der Sühne". Wie aus Kirchenkreisen zu erfahren ist, möchte Bischof Konrad Zdarsa einige Auswüchse eindämmen, zu denen die in Wigratzbad praktizierte Frömmigkeit geführt hat.

    So äußerte ein katholischer Theologe offen Kritik an der in der Wigratzbader Sühnekirche gepflegten Praxis, mit mehreren Monstranzen gleichzeitig Kranke zu segnen. Als liturgisch nicht erlaubt bezeichnet es ein anderer, Busfahrten zu Krankensalbungsmessen anzubieten, wie dies offenbar in Wigratzbad der Fall ist. Die Krankensalbung, so der Kirchenmann, sei ein Sakrament, das bei schwerster Erkrankung und Lebensgefahr gespendet werde.

    Nicht gerne gesehen wird offenbar in Augsburg auch der Umgang mit Weihwasser. Im Eingangsbereich der Sühnekirche steht ein großer Kunststofftank, aus dem sich Gläubige geweihtes Wasser abfüllen können. Hart an die Grenzen dessen, was die Kirche dulden kann, gehen offenbar manche Veranstaltungen in der Gebetsstätte. Es seien zuweilen Referenten eingeladen, die von ihren Bischöfen Auftrittsverbot hätten, berichtet ein Mitarbeiter der Diözese Augsburg.

    Laut Pressesprecher Markus Kremser schreibt Bischof Zdarsa diese kritischen Punkte nicht allein dem Leiter Thomas Maria Rimmel zu, der seit 1999 Leiter der Gebetsstätte ist. Die Abberufung sei >. Vielmehr habe sich der Bischof entschieden, > zu nutzen, um die Dinge zu verändern.

    Es sei falsch, auf einen konkreten Vorfall als Grund für die Abberufung so kurz vor Ostern zu schließen, ergänzt Pressesprecher Kremser. > Mit der öffentlichen Nachricht über die Veränderung hätte die Diözese lieber ein bisschen gewartet. Aber: >

    Unter Besuchern der Gebetsstätte Wigratzbad hat die Nachricht vom Weggang Rimmels Unverständnis und Enttäuschung ausgelöst. >, sagt die Verkäuferin eines Kerzen- und Devotionalienladens neben der Sühnekirche. Rimmels frei und verständlich gehaltene Ansprachen zeugten von großem Wissen, lobt sie. Eine Gläubige schüttelt den Kopf über die Entscheidung des Bischofs. >, fragt sie.

    Gebetsstättenleiter Thomas Rimmel war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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