Im Unteren Hofgarten soll jetzt alles ganz schnell gehen: Die geschädigten Rosskastanien werden bis Ende Februar gefällt, kündigte Betriebshofleiter Uwe Gail im Umweltausschuss an. Mitte Mai, wenn die Stadtkapelle zur ersten Serenade einlädt, soll die Neugestaltung bereits abgeschlossen sein. Es werden wieder rotblühende Kastanien gepflanzt. 100000 Euro gibt die Stadt dafür aus.
Seit Frühjahr 2006 befassen sich die Verantwortlichen nun mit dem Gesamtkonzept Hofgarten. Von den derzeit 21 Kastanien sind viele so krank, dass ein Erhalt durch aufwändige Pflegemaßnahmen schlicht zu teuer wäre. Einige Kronen werden nurmehr durch spezielle Anker gehalten, andere Bäume haben nur noch Stümpfe, die in den Himmel ragen.
Klar war den Planern, dass sie in dem denkmalgeschützten Ensemble wieder "an den barocken Stil angelehnte, gartenarchitektonische Elemente" entlang der Wege zur Orangerie einsetzen müssen. Rosskastanien passten da nach wie vor gut: "Der Blühaspekt im Mai ist den Bürgern vertraut", weiß Gail, "und die Blütenfülle jedes Frühjahr wieder eindrucksvoll." Kastenlinden oder Hainbuchen wären dagegen deutlich pflegeintensiver. Und die Kastanien haben den Vorteil, dass sie keinen Honigtau absondern - für Erholungssuchende auf den Ruhebänken ein wichtiges Argument.
Vorgesehen ist, symmetrisch zwischen die Pyramidenkegel insgesamt 16 Bäume zu pflanzen. Bäume, keine Setzlinge, wie Gail versicherte. Fünf, sechs Meter hohe Kastanien mit einem Stammumfang von 35 bis 40 Zentimetern sind ausgesucht.
Schwarzkiefer kommt auch weg
Neben den alten Rosskastanien werden auch eine Linde und eine Schwarzkiefer auf der Ostseite gefällt, auch wenn die imposante Kiefer viele Freunde hat. Andererseits sehen Fachleute bei dem Baum statische Probleme. Und die dominante Kiefer wäre eine Konkurrenz für Wurzeln und Wachstum der neuen Bäume, erläuterte Gail.