Tourismusverband spendierte Journalisten einen Kurzurlaub Lindau/Westallgäu (sza). Urlaub zu verschenken, kann ganz schön schwierig sein. An die 70 freiberufliche Reisejournalisten hatte der Tourismusverband Lindau-Westallgäu angeschrieben und vier Tage Bodensee und Westallgäu angeboten. Gerade einmal fünf nahmen das Angebot tatsächlich an. Für Eduard Stützle, Geschäftsführer des Tourismusverbands, war die erste große Pressereise trotzdem ein Erfolg.
Vorher waren es nur einzelne Journalisten, die durch die Gegend geführt wurden. Jetzt ein Quintett, das die Westallgäuer Käsestraße besichtigte und sah, wie aus Milch Käse wird. Das die hiesige Geologie kennen und die hiesige Braukunst schätzen lernte. Das durch den Kräutergarten in Hopfen spazierte und sich an der Herstellung von Kässpatzen versuchte. Das mit einem historischen Dampfboot über den Bodensee fuhr und den Wein der Region genoss. Kost und Logis waren natürlich frei. Was nach Traumurlaub klingt, war in Wirklichkeit Arbeit, und zwar für beide Seiten. Die Journalisten wollten die Gegend kennen lernen, darüber schreiben und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Und der Tourismusverband möchte die Region bekannt machen. 'Der Aufwand war sicherlich sehr groß', vor allem bei der Organisation und der Betreuung, so Stützle. Aber er lohne sich. Zwar wisse er bislang erst von einem Artikel, der in der 'Welt' erschienen sein soll, aber das sei schließlich erst der Anfang gewesen. Die Kosten für die Pressereise 'halten sich in Grenzen', sagte Stützle. Vor allem, wenn man die erschienenen Texte mit Preisen für Inserate vergleicht. Da sei ein Häuflein Journalisten schon 'billiger als Anzeigen'.