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Bilder eines Heimkehrers

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Bilder eines Heimkehrers

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    Füssen | wil | "Kunst gibt nichts Sichtbares wieder, Kunst macht sichtbar." Wer sich im Sinne Paul Klees derzeit in die Ausstellungsräume des Museums der Stadt Füssen aufmacht, wird die Bilder Wolfgang Wachters mit Gewinn betrachten. Dass es Zeit wurde für eine größere Schau des gebürtigen Füsseners in seiner Heimatstadt, in die er vor einigen Jahren aus Irsee zurückkehrte, betonte Museumsleiter Thomas Riedmiller bei der Vernissage. "Jahrzehntelang war er eher im Norden Schwabens im Rahmen der Ausstellungen des Berufsverbandes Bildender Künstler vertreten." Darüber hinaus ist Wachter vielerorts durch künstlerische Gestaltung öffentlicher Räume präsent.

    Werkprozess nachspüren

    In den neuen, hervorragend für zeitgenössische Kunst geeigneten Räumen des Museums haben die 34 Exponate, sämtlich ohne Titel, sozusagen Premiere: Sie sind durchweg in diesem Jahr entstanden. "Wir können dem Werkprozess nachspüren, seine Skepsis bis zur Fertigstellung miterleben und sehen, er ist sich treu geblieben", meinte Riedmiller im Hinblick auf den sogenannten abstrakten Expressionismus des Malers.

    Im Gedränge der Kunstfreunde bei der Vernissage erleichterte Wachter manchem den Zugang zu seinem Stil, den er lieber gegenstandslos, expressiv und autonom nennt, mit der Antwort auf die Frage. Wie kommt das zustande? Gegenstandslos sind die Bilder, wachsen im Schaffensprozess aus sich selbst heraus.

    Expressive Acrylmalerei auf Leinwand oder Baumwolle lässt eine in sich stimmige neue Wirklichkeit entstehen. Beim Gang durch die Räume fasziniert der fließende Prozess der Übermalung, die Überlagerung durch immer neue Schichten. "Es ist wie das Leben", sagte der Künstler, "die tieferen Schichten dringen durch". Die Gegenstandslosigkeit, das Ruhen des Werks in sich selbst beeindruckt. Vertieft man sich in die Rhythmik eines auf sich selbst verweisenden Malprozesses, ergibt sich das Sehen des Bildaufbaus in seiner Verdichtung. Monochromie ist nicht Wachters Thematik.

    Die strenge Reduzierung der Farbe als Material ist in intensiver Bewegung, wird plötzlich gebrochen durch ein kräftiges Aufleuchten, einen dunklen Schatten, durch plastische Effekte. Dass Wolfgang Wachter wieder in Füssen lebt und arbeitet, stellt eine Bereicherung der Kunstszene der Region dar.

    Die Ausstellung "Neue Bilder" von Wolfgang Wachter ist bis Sonntag, 26. Oktober, dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr im Museum der Stadt Füssen im ehemaligen Kloster St. Mang zu sehen.

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