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Biete Nachhilfe, suche Hobbygärtner

Marktoberdorf

Biete Nachhilfe, suche Hobbygärtner

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    Haareschneiden im Tausch gegen Nachhilfe? Kuchenbacken für Hilfe am Computer? Rasenmähen für eine Stunde Klavierunterricht? Das ist das Konzept des sogenannten Tauschrings. Die Idee, die sich dahinter verbirgt, ist ganz simpel: Jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten, kann manche Dinge besonders gut. Bei anderen braucht er aber Hilfe. In einem Tauschring tauschen Menschen ihre Fähigkeiten miteinander aus, um sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Verrechnet wird nicht über Geld, sondern mittels sogenannter "Talente" (siehe Infokasten). In vielen Städten schon etabliert, soll jetzt auch Marktoberdorf einen eigenen Tauschring bekommen.

    "Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie heute ist es doch wichtig, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen. Ein Tausch kostet nichts und viele Probleme werden schnell gelöst", erklärt Initiator Manfred Weinrich. Der 63-Jährige kennt die Idee bereits aus München. Dort hat er lange Zeit gewohnt und sich aktiv am Tauschen beteiligt. Nun will er nach Marktoberdorf ziehen. "Und es wäre schön, auch hier einen Tauschring aufzubauen".

    Von Jung bis Alt - im Tauschring gibt es keine Altersgrenzen

    Auch in Kaufbeuren gibt es ihn bereits. 60 Mitglieder sind hier eifrig am Tauschen. Trotzdem möchte Weinrich vor Ort langfristig einen eigenen Kreis etablieren, denn "damit ein Tauschring richtig funktioniert, sind nachbarschaftliche Bande wichtig. Hier kennt man sich und hat Vertrauen.

    " Früher sei diese Art der Nachbarschaftshilfe viel selbstverständlicher gewesen. Mit der Tauschring-Gründung will Weinrich diese Selbstverständlichkeit ein Stück weit wieder aufleben lassen.

    Sechs Mitglieder hat der Marktoberdorfer Tauschkreis schon - das älteste 82, das jüngste 24 Jahre alt. Und Weinrich betont: "In einem Tauschring gibt es keine Altersgrenzen. Im Gegenteil: Gerade junge und alte Menschen können sich oft sehr gut gegenseitig helfen." Damit der Tausch aber richtig funktioniert, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Und so hofft Weinrich, viele Marktoberdorfer für seine Idee zu gewinnen.

    Auch an Plänen für die Zukunft mangelt es dem gelernten Techniker nicht. Gerade, was die Verrechnung betrifft: So könne er sich gut vorstellen, in Marktoberdorf eine Art "Dorflädele" einzurichten, in dem die Mitglieder zukünftig mit ihren Talenten einkaufen. Denkbar sei aber auch, langfristig sogar eine lokale Zweitwährung einzuführen, über die die Mitglieder bezahlt werden und beim Eintauschen gleich noch die lokale Wirtschaft unterstützen. Ideen gibt es also viele.

    "Die Idee hat so was Junges, Spontanes"

    Ursula Kauke etwa hat er schon jetzt vom Tauschring überzeugt: "Diese Idee hat so was Junges, Spontanes. Es ist doch schön, wie leicht sich Menschen nur durch ihre Fähigkeiten gegenseitig unterstützen können.

    " Und schon wieder ist der Marktoberdorfer Tauschring um ein Mitglied gewachsen. (mba)

    Für alle Interessierten findet am heutigen Mittwoch um 19 Uhr das erste Treffen des Tauschringes in Marktoberdorf, Salzstraße 10, statt.

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