Oberostendorf (fk). - Die Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Oberostendorf vor 100 Jahren war der Anlass für eine festliche Jubiläumsveranstaltung mit einem umfangreichen Programm. Es wurde Rückschau gehalten und einige langjährige Mitglieder wurden mit Ehrennadeln ausgezeichnet. Zum Gedenken an dieses Jubiläum waren im Neubaugebiet von Oberostendorf eine Linde gepflanzt und eine Ruhebank aufgestellt worden, damit auch noch für spätere Generationen der Beitrag des Vereins zur Dorfgestaltung sichtbar ist. Der Saal im Gasthaus Kerler war liebevoll dekoriert worden mit Blumen und Früchten des Herbstes, aber auch mit früherem Zubehör des Imkers, denn die Vereinsbezeichnung hatte ursprünglich 'Obstbau- und Bienenzuchtverein' gelautet. Vorsitzender Horst Juppe hieß Ehrengäste und Gartenfreunde willkommen. Nach Grußworten von Bürgermeister Karl Fischer und Kreisfachberater Hartmut Stauder gab Schriftführer Josef Gerle mit Auszügen aus der Chronik einen Einblick in die 100-jährige Vereinsentwicklung. Am 20. Oktober 1903 mit 47 Mitgliedern von Lehrer Dietrich gegründet, hatte sich der Verein zunächst mit der Bienenzucht als auch mit der Bestellung von Obstbäumen, Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung, mit Einmach- und Kochkursen und der Gewinnung von Most beschäftigt. Ein Ausschussmitglied hatte einen Raum für die Mostbereitung zur Verfügung gestellt, sodass auf den Bau eines eigenen Mostereigebäudes verzichtet werden konnte. 1929 schaffte sich der Verein eine Dosenverschlussmaschine an. Von 1936 bis 1945 wurden alle Aktivitäten in den Dienst des Reichsnährstandes gestellt. Erst 1949 blühte das Vereinsleben wieder ungehindert auf. In diesem Jahr erfolgte auch die Umbenennung in 'Obst- und Gartenbauverein'. 1950 wurde die Winterspritzung eingeführt, 1951 machte ein Hagelschlag die Aussicht auf eine gute Ernte zunichte und 1952 wurden erstmals Frauen in die Gemeinschaft aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Blumenschmuck großen Stellenwert. Nach Siegen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene war 1979 die Bundesgoldmedaille die Krönung aller Bemühungen um ein schmuckes Ortsbild, resümierte Josef Gerle.
Ehrennadeln verliehen Der Vorsitzende des Kreisverbandes Ostallgäu für Gartenbau und Landespflege, Johannes Hofmann, zeichnete folgende Mitglieder mit Ehrennadeln aus: In Silber Max Karg, Günter Schlecht, Horst Schlecht, Andreas Steinheber, Renate Graf, Johanna Kapler, Adolf Königsberger, Elmar Ried, Pius Schneider, Sofie Wartini. In Gold Engelbert Schmid, Florian Zech, Wilhelm Kerler und Elisabeth Scheifele. Erwin Klingler erhielt für seine 23-jährige Tätigkeit als Kassier die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Horst Juppe bekam eine Ehrenurkunde des Vereins. Hoffmann steuerte einen kulturhistorischen Beitrag über den Siegeszug des Apfels bei, der, von Asien kommend, vor allem durch die Römer in unserer Gegend heimisch wurde. Nach einem humorvollen Streitgespräch zwischen Apfel und Birne, dargeboten von zwei Vorstandsfrauen, wurden in einem Lichtbildervortrag Höhepunkte aus dem Vereinsleben aufgezeigt. Zum Abschluss des Abends erhielt jeder Teilnehmer ein kleines Buchsbäumchen zur Erinnerung. Die Kirchweihtaler Musikanten gestalteten die veranstaltung musikalisch.