Florierendes Unternehmen baut Betonmischer und Filter Von Brigitte Horn Sonthofen Ihre gigantische Tradition reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, nach den Turbulenzen des letzten Jahrzehnts schreibt eine stabile Gegenwart gesunde schwarze Zahlen, und auch um die Zukunft machen sich die beiden Chefs keine Sorgen: Die BHS-Sonthofen Gmb H ist mit ihrem Maschinen- und Anlagenbau weltweit gut im Geschäft. Denn das Unternehmen weiß mit seinen Pfunden (sogar preisgekrönte) Innovation, Top-Ausstattung mit über hundert Bildschirm-Arbeitsplätzen, zuverlässiges Vertriebsnetz, florierende Auslands-Töchter und eine hochmotivierte Mannschaft zu wuchern. Die Sonthofer BHS-Geschichte reicht bis 1532 zurück, als die Schmitte das am Grünten abgebaute Erz verhüttete. Nach einer langen Ära im Schoß der Bayerischen Berg-, Hütten- und Salzwerke (BHS) verkaufte der Freistaat sein Sonthofer Unternehmen 1991 und bescherte ihm damit ebenso unruhige wie wackelige Jahre. Als Fremdkörper in einem Chemiekonzern rutschte das Werk bald ins Minus und musste, wie viele andere Maschinenbauer auch, Personal abbauen. 1995/96 wurde das Unternehmen dann geteilt: Der Getriebebereich firmierte unter dem neuen US-Besitzer Cincinnati Gear und wurde nach dessen Insolvenz inzwischen von einer Münchner Finanzanlagegesellschaft übernommen (wir berichteten). Die beiden leitenden BHS-Mitarbeiter Dr. Christof Kemmann und Hans-Peter Schmid wiederum erwarben die Geschäftsanteile an der BHS-Sonthofen Gmb H und machten sich mit Baumaschinen-und Filtrationstechnik selbständig zwei Sparten, in die das Werk weit über hundert Jahre Erfahrung einbringt. Riesige Betonanlagen So zählen stationäre Beton-Mischanlagen wie der wegen seiner künstlerischen Gestaltung bekannte Sonthofer Geiger-Turm ebenso zu den BHS-Spezialitäten wie riesige Brechanlagen für Kieswerke. International mischt das Unternehmen auch in der Filtrationstechnik mit: Es fertigt fünf verschiedene Filtertypen zur Fest-Flüssig-Trennung vorrangig für die chemische und Pharmaindustrie. Ein besonderer Pluspunkt der Sonthofer Maschinen- und Anlagebauer ist ihre speziell auf den einzelnen Kunden-Wunsch ausgerichtete, produktbezogene Fertigung.
Und für die hohe Qualität der BHS-Erzeugnisse sorgt ein reibungsloser Ablauf von der peniblen Eingangskontrolle aller Materialien bis zum außerordentlich reich bestückten, modernen Großlager. Viel Ehrgeiz setzt das erfolgreiche Werk in die Entwicklung neuer Produkte, weshalb auch die bereits weitgehend mit 3-D-Technik ausgerüstete Konstruktionsabteilung einen hohen Stellenwert hat. So konnte sich BHS nicht von ungefähr mit einer seiner Filteranlagen bereits den Bayerischen Innovations-Preis verdienen. Mehr als 4000 Betonmischer made in Sonthofen und an die 1200 Riesen-Filter sind bereits in aller Herren Länder im Einsatz. Und BHS will seine internationale Präsenz die Exportquote liegt derzeit bei 73 Prozent noch weiter ausbauen. Wozu auch die Tochter-Firmen in USA und China (siehe BHS-Betonmischer) einen wesentlichen Beitrag leisten. Dass BHS-Sonthofen heute als gesundes, florierendes Unternehmen dasteht, ist auch der sehr engagierten und loyalen Mannschaft zuzuschreiben, betonen Dr. Christof Kemmann und Hans-Peter Schmid. Denn ihr 170-köpfiges Team wisse, dass Arbeit was mit Schaffen zu tun hat und handle danach, loben die Geschäftsführer. So bleiben viele Mitarbeiter ein ganzes Berufsleben lang ihrem BHS treu bei einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 17 Jahren ist die Fluktuation äußerst gering und sind mit dem Herzen bei der Firma.