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Bewaffnete Raubüberfälle häufen sich

Kempten

Bewaffnete Raubüberfälle häufen sich

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    Bewaffnete Raubüberfälle häufen sich
    Bewaffnete Raubüberfälle häufen sich Foto: ralf lienert

    Zweimal hat der Räuber in eineinhalb Monaten zugeschlagen. Immer gegen Mitternacht, stets in der Gegend um den Freudenberg. Die Opfer: zwei Pizzaboten. Die Beute: wenige hundert Euro. Die Übergriffe auf Pizzalieferanten Anfang Juni und am vergangenen Wochenende (wir berichteten), waren nicht die einzigen bewaffneten Raubüberfälle in letzter Zeit.

    Wie berichtet, hatten Maskierte am Freitag vor knapp zwei Wochen ein Hotel in der Innenstadt überfallen. Im Oktober und November 2009 raubten Unbekannte zwei weitere Fahrer von Pizzadiensten aus. Und am Sonntagnachmittag brachte ein 22-Jähriger mit Waffengewalt die Tageseinnahmen einer Tankstelle an sich - er wurde allerdings kurz darauf von der Polizei geschnappt. "Tatsächlich gibt es momentan eine Häufung solcher Fälle in Kempten", sagt Kripochef Albert Müller. Über die Gründe könne er momentan nur spekulieren - möglicherweise spiele aber die wirtschaftliche Lage eine Rolle. Denn für die relativ niedrigen Summen riskieren die bewaffneten Räuber hohe Strafen (siehe Infokasten). "Da stecken vermutlich verzweifelte Täter dahinter. Vielleicht auch Rauschgiftabhängige, die sich dringend Geld beschaffen müssen", meint Kripochef Müller.

    Gibt es denn einen Zusammenhang zwischen den Taten? Das haben in den vergangenen Tagen auch Müllers Beamte untersucht. So können inzwischen die beiden Überfälle auf die Pizzaboten in Verbindung gebracht werden. Schon wegen der Aussagen der Opfer, die jeweils einen etwa 1,80 Meter großen, jungen und sportlichen Täter beschrieben.

    Für den Raub im Hotel waren aber wohl andere Täter verantwortlich. Im Gegensatz zum Pizzaboten-Räuber mit südländischem Einschlag sollen sie mit osteuropäischem Akzent gesprochen haben. Und auch die beiden Überfälle auf Pizzadienste 2009 passen offenbar nicht zu den jüngeren Taten.

    Wie aber können sich Pizzalieferanten überhaupt schützen vor solchen Attacken? "Unsere Empfehlung lautet: Kunden zurückrufen, um gerade die nächtlichen Bestellungen zu überprüfen", so Müller.

    Zeugen zu allen Raubüberfällen sucht die Kriminalpolizei unter der Nummer (0831)9909-0. Infokasten: Raub Unter Raub versteht man Diebstahl mit Gewaltanwendung oder Drohung. Raub ist ein Verbrechen und wird mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft. Eine mindestens dreijährige Freiheitsstrafe steht auf schweren Raub, wenn der Täter eine Waffe oder ein gefährliches Werkzeug bei sich führt. Wird die Waffe oder das gefährliche Werkzeug tatsächlich bei der Tat verwendet, geht es um fünf Jahre Mindestfreiheitsstrafe.

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