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Betriebe im Allgäu richten Lieferservice ein

Coronavirus

Betriebe im Allgäu richten Lieferservice ein

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    Das "Handwerk" in Sonthofen bietet jetzt einen Lieferservice an.
    Das "Handwerk" in Sonthofen bietet jetzt einen Lieferservice an. Foto: Benjamin Liss

    Das Coronavirus hat mittlerweile auch das Allgäu fest im Griff: Freizeiteinrichtungen, Schwimmbäder, Bergbahnen und Hotels sind geschlossen, Metzger und Bäckereien fahren ihre Produktion herunter. Doch auch Restaurants und Gastronomiebetriebe sind von dem sich schnell ausbreitenden Virus betroffen.  Vor Kurzem durften die Gastrobetriebe im Allgäu mit einem Mindestabstand zwischen den Gästen noch eine gewisse Zeit am Tag geöffnet haben. Seit vergangenen Donnerstag ist aber auch damit Schluss: Alle Restaurants müssen schließen, verkaufen dürfen sie nur noch To Go.  "Harte Zeiten brauchen spontane Lösungen", so dachte es sich auch Uli Brandl mit seinem ,,Handwerk'' aus Sonthofen. Er betreibt seit mehreren Jahren ein gut laufendes Restaurant am Rathaus in Sonthofen, nur mit Produkten aus der Region. Wie viele Restaurants im Allgäu hat jetzt auch der 46-jährige Gastronom mit seinem Team einen Lieferservice eingerichtet. ,,Es wird alles sehr gut angenommen, wir haben knapp 50 Bestellungen jeden Tag, doch es war ein großer Aufwand, so etwas innerhalb von 24 Stunden auf die Beine zu stellen", so der Sonthofer gegenüber all-in.de. Brandl verkleinerte die Karte und musste 15 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, "weil es einfach nichts zu tun gibt." "Entlassungen sind in der Branche aktuell der falsche Weg, finde ich. Wir hatten vor drei Wochen noch einen Personalmangel und das wird nach der Krise auch wieder so kommen, das vergessen viele Betriebe", sagt Uli Brandl. Er und seine verbliebenen Mitarbeiter sorgen jetzt dafür, dass das Essen direkt an die Haustüre geliefert wird und die Kunden somit nicht mehr aus dem Haus müssen. Die Aufgaben im "Handwerk" sind klar verteilt: Zwei Mitarbeiter kochen, einer kümmert sich um die Bestellannahme und ein Vierter fährt aus. "Die Bestellung geht per Telefon oder Facebook bei uns ein und wird zubereitet. Anschließend wird es in spezielle Thermoboxen, die das Essen warmhalten, verpackt und in das Auto verladen. Ein Fahrer fährt los, geschützt mit Handschuhen und Mundschutz." Er fährt zum Kunden und übergibt das Essen, nimmt das Geld an und entsorgt dann die Handschuhe, erklärt Brandl weiter. "Wir versuchen, das Geld nicht mehr direkt anzunehmen, sondern es von dem Kunden deponieren zu lassen. So kommen wir mit dem Kunden nicht in Kontakt", sagt der 46-jährige gegenüber all-in.de.  Franco Senatore aus Sonthofen freut sich über den Lieferservice. "Wir gehen hier öfters essen, uns schmeckt es dort. Da wir jetzt ja leider nicht ins Restaurant können, lassen wir es uns halt liefern", so der Familienvater aus Sonthofen. Wie lange es so weiter geht, ist noch unklar. Für die Gastronomen, Metzger, Bäckereien, Brauereien, aber auch für Taxifahrer ohne Kunden wird die kommende Zeit schwierig. "Wir wollten nie so eine Art von Gastronomie betreiben, aber die Situation erfordert es. Die Situation ist, wie sie ist - leider", so Uli Brandl, der seinen Gastrobetrieb in Sonthofen seit dreieinhalb Jahren betreibt.

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