Kommunionkinder bereiten sich auf ihren großen Tag vor Kaufbeuren (rö/blp). Romina, Julian, Johannes, Christoph und Anna-Lena sitzen an einem großen Tisch. Betreuerin Marina Fritz packt die Gitarre aus. Zusammen mit Gruppenleiterin Cornelia Wiedemann stimmen sie ein fröhliches Lied an: 'Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind . . .' Die fünf Kinder bereiten sich einmal in der Woche in einer Gruppenstunde auf ihre Kommunion vor. Heute geht es um das Beten.
Cornelia Wiedemann führt die Kinder ganz behutsam an das Thema heran. Alle sitzen in einer Runde, in der Mitte steht eine Schüssel mit Bonbons. Jedes Kind soll einem anderen ein Bonbon überreichen und begründen, warum es das tut. 'Weil du mein bester Freund bist', sagt etwa Christoph zu Johannes. Beim fünften Bonbon müssen die Kinder alle schon etwas überlegen. Vor allem über den Satz: 'Auch wir können vor Gott wie eine Schale sein', den Cornelia Wiedemann in den Raum stellt. Schließlich erklärt sie: 'Eine Schale, in die wir etwas hineingelegt bekommen, oder aus der ein Anderer etwas herausnehmen kann.' Sinnbildlich: Wenn es mir gut geht, danke ich Gott, weil ich etwas bekommen habe. Wenn es mir nicht so gut geht, bitte ich ihn um Hilfe. Dann liest Wiedemann einen Text vor mit der zentralen Aussage 'Ich bin immer für euch da'. Im Hintergrund läuft entspannende Musik, während die Kinder mit geschlossenen Augen konzentriert zuhören.
Danken und Bitten
Anschließend sollen sie sich Gedanken machen, wofür sie dankbar sind oder welche Bitten sie an Gott haben. Ihre Danksagung und Wünsche sollen sie auf ein 'Erinnerungsblatt' malen in vorgezeichnete Bonbons.
Christoph ist dankbar für seine Familie und wünscht, dass sie gesund bleibt. Johannes ist froh über seine Eltern und wünscht, dass seine Lehrerin wieder gesund wird. Anna-Lena bittet für ihren Bruder, dass er nicht ins Krankenhaus muss und Romina ist dankbar, dass es ihre Familie und Freunde gibt. Diese Danksagungen und Bitten, merken die Kinder dann, sind wie Gebete. 'Beten heißt mit Gott reden', sagt Cornelia Wiedemann. Mit dem Lied 'Danke für diesen neuen Morgen' und einer gemeinsamen Brotzeit endet die Stunde.
Ganz ähnlich läuft die Kommunionsstunde zum selben Thema auch bei der Vorbereitungsgruppe von Barbara Lombardini ab. Marietta sucht sich für ihren Kommunionsgottesdienst den Dank an Gott für das Leben aus, Verena dankt, dass sie Geschwister hat. Beten, das ist für alle fünf Kinder ohnehin Bestandteil ihres Alltags.
Ob Mittags zum Essen, oder Abends vor dem Schlafengehen. Auch Christian betet am Abend mit gefalteten Händen. Wie beim morgendlichen Schulgebet samt Lied beten die Drittklässler meist die herkömmlichen, traditionellen Gebete, die sich reimen. Doch manchmal, wenn sie am anderen Morgen skifahren gehen will, bittet Verena Gott auch um schönes Wetter. 'Manchmal klappt\'s', schmunzelt sie.