was im Körper passiert Trainer wollen mit solider Ausbildung betreuen. Von unserem Redaktionsmitglied Iris Voraek Kaufbeuren/Sonthofen/Obermaiselstein Die Motive sind verschieden: Manche Trainer bilden sich um ihrer Mannschaft willen fort. Andere drücken die Schulbank an Sportakademien oder auf Lehrgängen, um sich selbst Chancen für eine bessere Anstellung und den Weg auf die Karriereleiter offen zu halten. In jedem Fall kommt die Weiterbildung dem Sport zugute.
'Nach der Ausbildung werde ich versuchen, die Athleten zu Kadermitgliedern zu formen', beschreibt der frühere Weltmeister im Gewichtheben, Manfred Nerlinger, was ihn nach der zweijährigen Ausbildung an der Trainer Akademie der Sporthochschule Köln erwartet. Der 39-Jährige, der wie berichtet den praktischen Teil der Prüfung zum Diplom-Trainer in Kaufbeuren ablegte, soll für die Talentsichtung in der Region Bayern eingesetzt werden. 'Zusätzlich werde ich Bundesaufgaben im Jugendbereich übernehmen. Das sind beispielsweise Lehrgänge oder der Einsatz bei Wettkämpfen', sagt Nerlinger.
Der Ort für die praktische Prüfung könne laut Nerlinger nicht immer frei gewählt werden. 'Da ich aber mit dem Kaufbeurer Trainer Alfred Weber des Öfteren zusammenarbeite, hat es geklappt'. Das sei auch sinnvoll gewesen, meint Weber. 'Wir haben ihn in die Trainings-Arbeit mit unserem Nachwuchs-Talent Almir Velagic eingebunden, den Nerlinger schon kannte'. Abgenommen worden sei die Prüfung von der Trainer-Akademie und dem Lehrwart des Gewichtheber-Verbandes. 'Ich war nur die Kontaktperson', stellt Weber fest.
Per Fernstudium an der Trainer-Akademie in Köln will auch der ehemalige Ski-Abfahrtsläufer Berni Huber aus Obermaiselstein in drei Jahren zum Trainer-Diplom kommen. Ein Jahr hat der 32-Jährige schon hinter sich. 'Angesichts der jeweils drei Wochen langen Seminare im Frühjahr und Herbst ist bei uns Trainern mit Urlaub nicht viel drin', sagt Huber, der das ganze Jahr über den Schüler-Kader des Allgäuer Skiverbandes (ASV) betreut. Von der Ausbildung verspricht er sich 'besser zu verstehen, was in dem Körper eines Hochleistungssportlers passiert physiologisch und psychologisch. Den Vorteil der eigenen Erfahrung als Weltcup-Fahrer kann mir natürlich keiner nehmen', so Huber. Neue Ideen und ein besserer Trainingsaufbau seien das Ziel. 'Das Diplom bedeutet aber nicht, dass ich am Berg ein besserer Trainer bin'.
Nicht zum Beruf machen
Um die Trainer-A-Lizenz, die höchste in Deutschland, bemüht sich der Sonthofener Volleyball-Trainer Christian Wilhelm. Vor kurzem war der 26-Jährige bei der theoretischen Prüfung wie berichtet durchgefallen. 'Eigentlich stand der Test schon letztes Jahr an. Da war ich von privater Seite her aber nicht dazu imstande', so Wilhelm. Da die Prüfung sich inhaltlich aber stark nach den Referenten richte, sei das Nachholen bei einem anderen Prüfer nicht so einfach. 'Da muss ich erst jemanden suchen, der die passenden Unterlagen hat', erklärt Wilhelm, der die Prüfung am 15. April wiederholen will.
'Voraussetzung für die A-Lizenz ist natürlich, dass man die vorhergehenden C- und B-Scheine schon in der Tasche hat', erläutert Wilhelm. Nach der Prüfung zum C-Lizenz-Trainer ist normalerweise eine Wartezeit von zwei Jahren erforderlich, bevor die B-Stufe erreicht werden kann. 'Bei mir wurde eine Ausnahme gemacht, weil ich damals schon eine Regionalliga-Mannschaft betreut habe', erzählt der Volleyball-Trainer. Ähnlich sei es bei der A-Kategorie gegangen. Auch zu dieser Prüfung wurde der Sonthofener frühzeitig zugelassen. Mit der A-Lizenz, die ab der zweiten Liga Pflicht ist, möchte sich Wilhelm Möglichkeiten offen halten. 'Aber eigentlich will ich mein Hobby nicht zum Beruf machen. Da bin ich jetzt schon genug ausgelastet'.