Initiative gestaltet Programmkino im Wangener Lichtspielhaus Wangen (bc). 'weiße wand' heißt eine soeben gegründete 'Unabhängige Initiative für Film und Kultur', die jetzt gegründet wurde, um das Wangener Kinoprogramm zu bereichern..
Im Frühjahr gibt es das erste Programm. Mit einer Auswahl von vier deutschen, einem französischem und einem russischen Film geht die 'weiße wand' an den Start. Ort der Handlung ist das Lichtspielhaus Sohler. In den 80er Jahren bereits wurde bei der Freien Volkshochschule Argental' (FVA) die Idee geboren, in Wangen an wechselnden, doch immer wiederkehrenden Terminen eine Art Programmkino einzurichten. 'Außenseiter-Filme' heißen sie landläufig, was nicht unbedingt etwas mit mangelnder Qualität zu tun hat. Es sind eher eine Vielzahl von Gründen, die technisch, inhaltlich und marketingmäßig bedingt keine dieser gewaltigen Besucherströme wie der große Bruder Hollywood produzieren. Dennoch, der im Oktober letzten Jahres gezeigte Streifen 'Die Geschichte vom weinenden Kamel' wurde auf Grund der starken Nachfrage der Besucher immer wieder verlängert. Neben Bernd Volk, Uwe Gorzalka, der Grafikerin Brigitte Neugebauer ist vor allem Christof Bilger die hauptverantwortliche Person, welche die Kontakte knüpft, über das filmische Know-how verfügt und über die Auswahl der Filme bestimmt. Diese basiert vor allem auf aktuellen Filmkritiken und der Kenntnis der Regisseure. So kommen bei dieser Premiere mit dem deutschen Werk 'En Garde' von 2004 der Hamburger Filmemacherin kurdischer Herkunft Ayse Polat und die russische Produktion 'Koktebel' von 2003 zwei Debütfilme nach Wangen, die sich mit dem Erwachsenwerden auseinander setzen. Den Auftakt des Programms macht Michael Klier mit 'Farland', in dem Jungstar Daniel Brühl in einer sehenswerten Nebenrolle auftritt. Die Handlung spielt im Umland Berlins. Im Mittelpunkt steht ein Mann, der durch die Begegnung mit Karla aus seiner inneren Vereisung gerissen wird. In 'Marseille' unter der Regie von Angela Schanelec tauscht die Fotografin Sophie ihre Berliner Wohnung mit der einer Frau aus Marseille. Als empfehlenswerte Besonderheit sollte Thomas Riedelsheimer, bekannt geworden durch sein erfolgreiches Porträt 'Rivers and Tides' über den Land-Art-Künstler Andy Goldworthy, mit 'Touch the Sound' genannt sein. Ein Jahr lang hat er die weltbekannte Percussionistin Evelyn Glennie auf ihren Reisen und in ihrer schottischen Heimat filmisch begleitet. Glennie ist seit ihrer Kindheit fast taub und hat gelernt, ihren Körper als Hörorgan zu nutzen. Den Abschluss macht 'Schau mich an' von Agnès Jaoui. Dieser klassisch inszenierte Film zeichnet sich durch großartige Darsteller und brillant-spitzzüngige Dialoge aus. Das Filmprogramm von 'weiße wand' erscheint drei Mal jährlich im Frühjahr, Sommer und Herbst. Spieltage sind Montag, Dienstag, Mittwoch um 20.15 Uhr im Lichtspielhaus Sohler. Den Anfang macht 'Farland' von Michael Klier am 14., 15. und 16. Februar. Das Wangener Kinoprogramm ist täglich dem WESTALLGÄUER zu entnehmen.