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Berufsschule Plus bringt die ersten Absolventen hervor

Modellversuch

Berufsschule Plus bringt die ersten Absolventen hervor

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    Berufsschule Plus bringt die ersten Absolventen hervor
    Berufsschule Plus bringt die ersten Absolventen hervor Foto: Kornelia Hieber

    Drei Jahre lang sind sie aus dem Oberallgäu und aus Kempten, aus dem Raum Mindelheim und aus Lindau, aus Kaufbeuren und dem Ostallgäu nach der Arbeit in ihrem Ausbildungsbetrieb und am Samstag nach Marktoberdorf gefahren, um dort Zusatzunterricht zu besuchen. Zusatzunterricht in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie in einem gesellschafts- und einem naturwissenschaftlichen Fach. Sie sind die erste Klasse, die an dem Schulversuch Berufsschule Plus an der Berufsschule Ostallgäu in Marktoberdorf teilgenommen hat. Der ermöglicht es leistungsstarken Schülerinnen und Schülern, parallel zu ihrem Berufsschulabschluss die Fachhochschulreife zu erwerben. Nun stehen sie kurz vor ihrer Zusatzprüfung, die ihnen ohne Umweg über die BOS den Weg auf die Hochschule eröffnen kann.

    13 von anfänglich 28 treten zur Prüfung an

    Auch am Samstag, bei herrlichstem Frühlingswetter, drückten sie wieder die Schulbank. Sie sind ein kleines, aber motiviertes Häufchen. 13 von ursprünglich 28 Schülern sind noch übrig geblieben, der Rest hat wegen der hohen zeitlichen Belastung, der schulischen Anforderungen oder auch mangels Durchhaltevermögen aufgegeben. Wer jetzt noch dabei ist, will es wissen. Aktuell steht eine Projektarbeit im Fach Technik/Physik auf dem Stundenplan: Die Schülerinnen und Schüler haben verschiedene Versuchsanordnungen zum Thema regenerative Energien aufgebaut, werten ihre Versuche aus und werden in den nächsten Unterrichtsstunden ihre Arbeit dokumentieren.

    Schulleiter Remigius Kirchmaier ist stolz auf seine hochmotivierte Abschlussklasse. Er weiß, dass es viele Schüler anfangs nur dank der Fahrdienste ihrer Eltern geschafft haben, den Zusatzunterricht zu besuchen. Mittlerweile sind sie volljährig und bilden mit den Schülern der Folgeklassen Fahrgemeinschaften. "Wir wissen nun auch besser, welche Schüler für die Berufsschule Plus geeignet sind," sagt Kirchmaier. "Zugangsvoraussetzung ist ein Schnitt von 3,5 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik im Zeugnis über den Mittleren Schulabschluss. Wenn darunter eine Vier in Mathe ist, raten wir ab."

    Bezeichnend ist auch, dass in der Klasse niemand mehr ist, der über den M-Zug der jetzigen Mittelschulen seinen Abschluss gemacht hat. "Der Abstand zwischen Mittel- und Realschülern in den Hauptfächern ist groß," weiß Kirchmaier, "erstere tun sich da sehr schwer. Für leistungsstarke Realschulabsolventen oder Schüler vom Gymnasium sei Berufsschule Plus aber eine feine Sache."

    Während die Schüler der 13. Klasse noch auf ihre Prüfungen büffeln, werden schon wieder Anmeldungen für das kommende Schuljahr entgegen genommen. Im Schuljahr 2011/12 ist letztmals die Teilnahme an dem Schulversuch möglich, danach soll entschieden werden, ob daraus ein Regelangebot an ausgewählten Berufsschulen wird.

    Nähere Informationen hierzu unter www.bsoal.de im Bereich "Service".

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