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Berufsschule fehlen bald Lehrer

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Berufsschule fehlen bald Lehrer

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    Öffnung für Absolventen von Diplom-Studiengängen ­ 'Ideale Jobchancen' Ostallgäu (rel). Ein eklatanter Lehrermangel kündigt sich an Bayerns Berufsschulen an: In absehbarer Zeit werden mehr Lehrkräfte benötigt als in den nächsten Jahren ihre Ausbildung abschließen. Daher werden ab sofort auch Elektrotechniker, Maschinenbauer, Volkswirte, Kaufleute und Ökonomen mit Universitätsabschluss (Diplom) für den Vorbereitungsdienst zugelassen. Der Leiter der Staatlichen Berufsschule Ostallgäu, Remigius Kirchmaier, rechnet damit, dass an seiner Einrichtung in vier bis fünf Jahren ein 'akuter Bedarf an Lehrern' besteht.

    Aktuell sieht Kirchmaier noch keine Lehrernotstand an seiner Schule gegeben. Dringender Bedarf bestehe erst in vier bis fünf Jahren. Dann aber werde man eventuell Schwierigkeiten haben, die Lücken auszugleichen. Nach Angaben Kirchmaiers liegt der Altersdurchschnitt der Lehrkräfte an der Ostallgäuer Berufsschule bei 46 Jahren ­ 'im Vergleich zu anderen Schulen ist das eher günstig'. In etwa zehn Jahren scheide jedoch, so Kirchmaier, fast die Hälfte der Lehrer aus. Deshalb sieht der Schulleiter derzeit für Studieneinsteiger 'ideale Chancen', als Berufsschullehrer später einen Job zu bekommen.

    Da aber an vielen Berufsschulen schon jetzt dringend Lehrer gesucht werden, öffnet der Freistaat das Berufsschulamt ab sofort auch für Bewerber mit Diplomstudiengängen. Die Auswahl erfolge nach den Noten in der Diplomprüfung und dem Ergebnis eines Bewerbungsgesprächs, teilt Kultusministerin Monika Hohlmeier mit. Während des zweijährigen Vorbereitungsdienstes werden Anwärterbezüge bezahlt. Berufsschullehrer sind im höheren Dienst bei Bezahlung und bei Aufstiegschancen Gymnasiallehrern gleichgestellt.

    Laut Berufsschulleiter Kirchmaier können auch Fachhochschul-Absolventen aus dem Bereich Elektro- und Metalltechnik künftig Berufsschullehrer werden. Allerdings gilt dies nur für Studenten, die zwischen dem Wintersemester 2001/2002 und dem Sommersemester 2003 erfolgreich ihr Studium beenden. Zudem müssen sie ein vier- oder fünfsemestriges Ergänzungsstudium in den Erziehungswissenschaften, in einem Zweitfach und in der jeweiligen Fachdidaktik absolvieren.

    Kirchmaier steht der Öffnung der Berufsschulen für Diplom-Ingenieure, -Volkswirte und -Ökonomen positiv gegenüber. Wichtig sei eine 'Motivation und Begeisterung fürs Lehramt'. Wer bei sich Neigung und Begabung erkenne, mit jungen Menschen zu arbeiten, könne sich sicher gut in den Beruf integrieren.

    Als Gründe für den Lehrerbedarf an bayerischen Berufsschulen sieht er zum einen steigende Schülerzahlen. Zum andern 'schreckte es Abiturienten ab, Lehramt zu studieren, wenn eine Warteliste existiert'. Diese Warteliste für Neueinstellungen sei aber im letzten Jahr aufgehoben worden. Nicht zuletzt macht Kirchmaier als Grund für den Mangel aus, 'dass jahrelang der Lehrerbedarf an der Finanzierbarkeit gemessen wurde'. i Bewerbungen nimmt bis 10. Mai das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 80327 München, entgegen. Beizulegen sind eine beglaubigte Kopie des Diplomzeugnisses, ein handschriftlicher tabellarischer Lebenslauf und der Nachweis einer einschlägigen Berufsausbildung bzw. -tätigkeit oder eines mindestens einjährigen Praktikums. Interessenten können sich auch bei der Regierung von Schwaben erkundigen (Telefon 0821/327 25 32). Infos gibt es zudem im Internet:

    www. karriere-mit-zukunft. de

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