Die Bergwacht Bayern ruft jeden dazu auf, ab sofort auf Ausflüge in die Berge zu verzichten. "Bitte daheim bleiben - der Berg rennt nicht weg!" heißt es in einem Appell. Denn die Bergwachten befürchtet, dass sich Rettungskräfte bei Einsätzen mit dem Coronavirus infizieren könnten. Das hätte den Ausfall von ganzen Rettungsmannschaften zur Folge. "Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Einsatz mit Infizierten in Kontakt zu kommen, steigt täglich", so die Bergwacht Bayern. In einem solchen Fall müssten dann alle beteiligten Rettungskräfte für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Das noch so kleine Risiko am Berg werde so zum Risiko für uns alle, meint die Bergwacht. Wegen Quarantäne-Verordnungen stehen beispielsweise der Bergwacht Sonthofen schon jetzt einzelne Rettungsmittel und Hubschrauber nicht mehr zur Verfügung. "Je mehr Leute jetzt auf den Berg gehen, desto größer ist auch das Risiko für Rettungseinsätze."
Rettung größerer Gruppen notwendig
Wie die Bergwacht Bayern mitteilt, habe es in der vergangenen Woche mehrere Einsätze gegeben, bei denen "teils auch größere Gruppen blockiert vom Berg geholt werden mussten." Das widerspreche dem Ziel, das Gesundheitssystem zu entlasten. Auch die Bergwacht Sonthofen werde nach eigener Aussage nach wie vor zu Einsätzen gerufen. Am Dienstag musste sie zuletzt ausrücken, um zum Teil schwer verletzte Skitourengeher und Wanderer zu versorgen. "Dass es nicht hilfreich ist, wenn momentan Krankenhausbetten durch die Folgen von Freizeitunfällen wochenlang belegt sind, sollte auch jedem klar sein", meint die Bergwacht aus Sonthofen weiter. "Auch Egoisten sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie selbst darunter leiden, wenn sie zufälligerweise selbst betroffen sind." Die Bergwacht Hinterstein möchte noch einmal jedem ins Gedächtnis rufen: "Unsere Einsatzkräfte, Hubschrauber und medizinisches Personal werden derzeit dringender an anderer Stelle gebraucht, als bei der Rettung verunfallter Freizeitsportler!"
Abstandsregel: Unzählige Wanderer drängeln sich am Riedbergerhorn und in Grasgehren