Das kommt nicht alle Tage vor: In einer Pistenraupe wurden Mitglieder der Bergwacht Füssen nachts bis in den Bereich des Zwirnkopfs gebracht, um eine junge Frau ins Tal zu bringen: Sie hatte an einem Biwak teilnehmen wollen, klagte dann aber über starke Schmerzen im Bauch- und Nierenbereich. Zudem musste die Bergwacht in den vergangenen Tagen immer wieder Skifahrern und Rodlern nach Unfällen zur Hilfe eilen.
Eine zehnköpfige Gruppe mit 18- bis 20-jährigen Frauen unternahm eine erlebnispädagogische Winterbergtour im Bereich des Mühlberger Älpeles. Die Gruppe schaufelte sich Schneehöhlen, um dort zu übernachten. Als das Nachtquartier fertiggestellt war, klagte eine Teilnehmerin über starke Schmerzen im Bauch- und Nierenbereich. Der Leiter der Gruppe ließ daraufhin gegen 21.30 Uhr den Einsatzleiter der Bergwacht Füssen alarmieren.
Nachdem sich der Einsatzleiter ein Bild über die Lage und den Einsatzort gemacht hatte, wurde abgewogen, welches Rettungsmittel schnellstmöglich Bergretter an die Unfallstelle bringen kann. Der Versuch, mit dem Skidoo das tief verschneite winterliche Gelände zu passieren, scheiterte am bis zu 1,50 Meter tiefen Schnee.
Hohe Lawinengefahr
So entschied man sich für den Einsatz einer Pistenraupe, die Rettungsgerät und Bergretter so nah wie möglich ans Mühlberger Älpele bringen sollte. Aufgrund der hohen Lawinengefahr und des schwer fahrbaren Schnees war bei der Fahrt äußerste Vorsicht geboten. Dank der großen Erfahrung des Walzenfahrers konnten die Mitglieder der Bergwacht bis in den Bereich des Zwirnkopfes gebracht werden. Von dort stiegen sie mit Tourenskiausrüstung und Akja noch 20 Minuten zum Mühlberger Älpele auf. Um 23.30 Uhr erreichten die Bergretter die unter Schmerzen leidende junge Frau und konnten sie mit dem Akja auf der Walzenspur und später weiter mit dieser zum Bannwaldstadel bringen, wo sie der Rettungswagen um 1.30 Uhr übernahm.