laufend überprüft Nach Sabotage verfolgt Polizei erste konkrete Spur Kempten (mun/uw). Nach dem Anschlag auf den Sessellift zum Imberger Horn bei Hindelang verfolgt die Polizei jetzt eine konkrete Spur. Bereits Anfang November und nun in der Tatnacht war verschiedenen Zeugen etwa einen Kilometer von der Sesselbahn entfernt ein Pkw mit Bregenzer Kennzeichen aufgefallen, in dem ein Mann saß. Bei dem Auto soll es sich um einen dunklen VW-Passat neueren Baujahrs handeln.
Wie berichtet, hatte ein Unbekannter das Zug- und Tragseil der Sesselbahn angesägt. Dies war am Dienstagmorgen bei der routinemäßigen Revision entdeckt worden. Laut Konrad Lipp von den Kur- und Verkehrsbetrieben in Hindelang werden die Reparaturen bis 28. oder 29. Dezember dauern. Um das Seil instand zu setzen, müssten unter anderem alle 130 Sessel ausgehängt werden.
Nach Angaben des Verbands deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (Vd S) gelten für sämtliche Bahnen und Lifte strenge Sicherheitsvorkehrungen. So müsse jeden Morgen ein Probetrieb durchgeführt werden. Dabei werde unter anderem das Seil optisch geprüft, erläutert Helga Wagner vom Vd S in München. Zudem werde kontrolliert, ob das Seil richtig auf den Rollen an den Stützmasten aufliege. Etwa eine halbe Stunde dauere die Revision beispielsweise vor Betriebsbeginn an jedem Morgen an der Hochgratbahn bei Oberstaufen, schildert Betriebsleiter Ali Schariati. Der Probebetrieb muss schriftlich dokumentiert werden. Darüber hinaus muss jede Bahn wöchentlich, monatlich und halbjährlich untersucht werden. Zusätzlich kommt einmal jährlich der TÜV. Ein Prüfer untersuche dabei die komplette technische Anlage, so Wagner. Strenge behördliche Vorschriften gelten selbst für kleine Schlepplifte. Nach einer Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmer gelten Seil- und Bergbahnen als das sicherste öffentliche Verkehrsmittel.
Freitag noch genau untersucht
Das Seil der Hindelanger Bahn sei erst am vergangenen Freitag im Rahmen einer Sonderprüfung genau unter die Lupe genommen worden, schildert Konrad Lipp. Den insgesamt entstandenen Schaden gibt er mit 40 000 bis 50 000 Mark an. Hinzu komme der Verdienstausfall für das Restaurants an der Bergstation der Sesselbahn.