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Bereitschaft Oberstaufen macht Selbstüberschätzung und schlechte Schuhe verantwortlich

Bergwacht

Bereitschaft Oberstaufen macht Selbstüberschätzung und schlechte Schuhe verantwortlich

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    Bereitschaft Oberstaufen macht Selbstüberschätzung und schlechte Schuhe verantwortlich
    Bereitschaft Oberstaufen macht Selbstüberschätzung und schlechte Schuhe verantwortlich Foto: Bergwacht Oberstdorf

    Während im gesamten Allgäu die Zahl der Einsätze der Bergwacht in diesem Sommer aufgrund des schlechten Wetters bislang deutlich unter der von 2011 liegt, wurden die Aktiven der Bereitschaft Oberstaufen bereits 30-mal gerufen – und damit fünfmal mehr als im Vorjahr. Bereitschaftsleiter Klausi Schädler sieht mehrere Gründe: Immer mehr Wanderer kommen in die Region, unterschätzen die Gefahren und überschätzen sich selbst – und tragen allzu oft das falsche Schuhwerk. Und dabei kommen die Wochen mit den meisten Einsätzen erst noch, so die Erfahrung von Schädler.

    Viel zu tun gibt es in diesen Wochen für die 50 Aktiven der Bergwacht Oberstaufen. Am Samstag erhielten sie noch Verstärkung aus den Reihen der Jugend und Ehepartner. Denn mit dem traditionellen Bergwachtfest an der Talstation der Imbergbahn waren die Mitglieder Gastgeber für über 2000 Besucher. Zum 38. Mal fand das Fest statt. Urlauber und Einheimische wissen um die gute Küche, so Klausi Schädler. Schweinshaxe, Forelle und Steak standen auf der Speisekarte. Küchenchef war einmal mehr Axel Kulmus aus Stiefenhofen. Ausschließlich bei einheimischen Lieferanten wurde gekauft. Denn um das gute Miteinander geht es der Bergwacht nicht nur bei ihrem Fest. Aber hier ist spürbar, wie gut wir hier vernetzt sind, freut sich Schädler. So wurden von heimischen Geschäften allein für die Tombola Preise im Wert von über 10 000 Euro gestiftet.

    Und manche Firma hat Gutscheine geschenkt und sie ihren Mitarbeiter gegeben, damit sie zum Essen zu uns kommen, sagt Schädler. Insgesamt erlebte er rund um das Fest eine tolle Unterstützung. Das sei auch wichtig, denn die Einnahmen beim Fest helfen, die Bergwacht zu finanzieren, so auch die Bekleidung und die Instandhaltung des Fuhrparks.

    Die Notwendigkeit der Bergwacht ist größer denn je. Die Einsatzzahlen steigen. Zwar liegt der Schwerpunkt eindeutig im Winter, doch auch in den Sommermonaten gibt es vermehrt Einsätze. Ein Drittel aufgrund von Knöchel-Verletzungen, so der Bereitschaftsleiter. Sein Appell: Wanderer sollten in jedem Fall Schuhe tragen, die über den Knöchel reichen.

    Seine Erfahrung: Die Gäste unterschätzen die Gefahren rund um Hochgrat, Hündle und Imberg, gerade auch im Vergleich mit dem südlichen Oberallgäu rund um Oberstdorf. Hinzu komme, dass mancher Wanderer seine eigenen Fähigkeiten überschätze und dann entkräftet oder verletzt von der Bergwacht geborgen werden muss. Viele Betroffene sind zudem älter als 50 Jahre, nennt Schädler die größte Risikogruppe. Aber auch Junge kann es treffen. So bei der Bergung eines 24-jährigen Oberallgäuers mit Unterstützung durch den Rettungshubschrauber aus dem Bereich der Buchenegger Wasserfälle im Juli: Der vielleicht spektakulärste Einsatz in diesem Sommer.

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