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Berberaffen jetzt als stark gefährdet eingestuft

Salem

Berberaffen jetzt als stark gefährdet eingestuft

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    Die Störche sind so gut wie alle wieder zurück am Affenberg in Salem. "Wir hoffen auch dieses Jahr wieder auf zahlreichen Storchennachwuchs", so der Biologe und Parkleiter Dr. Roland Hilgartner. Die Berberaffen, die der Anlage ihren Namen geben, sind jetzt als "stark gefährdete" Tierart eingestuft worden.

    Die Weltnaturschutzunion (IUCN) ist seit 1963 Herausgeber der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Berberaffen waren bisher auf dieser Liste als "gefährdet" eingestuft. Jetzt stellten Wissenschaftler in Algerien und Marokko in nur 20 Jahren einen Populationsrückgang von bis zu 50 Prozent fest. Ausschlaggebend für die Hochstufung der Berberaffen von "gefährdet" auf "stark gefährdet" war aber nicht allein der Bestandsrückgang, sondern auch die fortschreitende Zerstörung des Lebensraumes. Aktuell schätzt man nur noch etwa 6000 bis 10000 frei lebende Berberaffen. "In unseren Parks halten wir deshalb einen äußerst wichtigen Reservebestand", sagt Hilgartner. Im Salemer Affenberg leben auf 20 Hektar rund 200 Berberaffen. Wegen ihrer sehr naturnahen Haltung unterscheiden sie sich laut Hilgartner in ihrem Verhalten kaum von ihren Artgenossen in Nordafrika.

    Sie seien deshalb auch "voll auswilderungsfähig".

    Bereits 1986 wilderte der Affenberg erstmals 175 Tiere im südlichen Teil des Mittleren Atlas erfolgreich aus. Von 1980 bis 1986 entließ man von Parks in Frankreich und vom Bodensee über 600 Tiere in die Freiheit. Weitere Auswilderungen waren von den Regierungen nicht erwünscht. Laut Hilgartner wäre aber jederzeit die Vorbereitung einer Affengruppe für die Auswilderung möglich. In Sachen Tierschutz ist der Affenberg auch auf anderen Ebenen aktiv. So unterstützt der Park eine algerische Naturschutzorganisation, die in Dörfern, Schulen und Kindergarten versucht, Sympathie für die Berberaffen zu wecken und Aufklärungsarbeit zu leisten. Hilgartner: "Auch das ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Auswilderung. Denn nur mit Unterstützung der einheimischen Bevölkerung kann das Überleben der Berberaffen langfristig gesichert werden."

    Geöffnet ist der Affenberg Salem täglich von 9-18 Uhr (letzter Einlass 30 Minuten vor Schließung). Ab 1. Mai verbindet ein Bus den Park im Stundentakt mit den Pfahlbauten in Unteruhldingen, dem Schloss Salem und den Bahnhöfen.

    Informationen im Internet:

    www.affenberg-salem.de

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