Von unserem Redaktionsmitglied Alexandra Decker Wald/Ostallgäu - Eigentlich ist Alexandra Guggemos ein Fan von Mehmet Scholl. Gestern bekam der Fußballer des FC Bayern München jedoch Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Hasan Salihamidzic. Die Vorsitzende des Walder Fanclubs 'Red Mammuts' war ganz hin und weg, nach ihrem Treffen mit 'Brazzo' 'Er ist total lustig und nett', sagte die Ostallgäuerin begeistert. Salihamidzic war einer von 27 Spielern, die der FC Bayern in diesem Jahr zu Fan-Besuchen - traditionell vor Weihnachten - übers Land schickt. 'Wir wurden unter rund 500 Bewerbern gezogen', so Guggemos. Ein Glück, das die 'Red Mammuts' kaum fassen konnten und das sie gestern mit etwa 250 anderen Fußballbegeisterten in Wald teilten. Mit ohrenbetäubendem Geschrei hießen vor allem die kleinen Bayern-Fans ihren Star willkommen. Moderator Arno Jauchmann hatte mit ihnen im Vorfeld noch den Jubel samt La Ola-Welle trainiert. Als beides wieder abgeebbt war, bombardierten die Mädchen und Buben den Bayern-Star mit zahlreichen Fragen: Wie lange Salihamidzic noch beim FCB bleibt, wie viele Rote Karten er bekam oder wie oft er schon Pokale gewann, wollten die Kleinen unter anderem wissen. Der zwölfjährige Patrick äußerte sogar einen direkten Wunsch. 'Könnten die D-Junioren des SV Wald mal in die Allianz-Arena einlaufen?' Salihamidzic versprach, Manager Uli Hoeneß 'zu fragen'. Kaum gesagt, war der Wunsch der Nachwuchsspieler des TSV Görisried zu hören, die gleich mit einlaufen wollten.
Vom Vater in den Zug gesetzt Etwas Besonderes war der Besuch Brazzos für den 13-jährigen Dino. Der junge Bosnier war extra aus Neugablonz gekommen, um sein Idol und Landsmann zu treffen. 'Wie haben Sie es von Bosnien in die Bundesliga geschafft. Als Sie herkamen, war doch Krieg', fragte der Bub. Salihamidzic erzählte Dino von seinem Vater, der ihn einst in den Zug nach Hamburg setzte, und von viel harter Arbeit auf dem Weg zum Profi. In der Bundesliga hat sich Salihamidzic etabliert. Beim Wettmelken sah er dann gegen den 14-jährigen Simon aus Wald aber recht aus. Und beim nicht ganz ernst gemeinten Torwand-Schießen zog er den Kürzeren gegen Rufus, den dreieinhalbjährigen Enkel von Franz 'Bulle' Roth. Der zählte von 1966 bis 1978 zu den ganz Großen beim FC Bayern.