Das Tänzelfest gehört zu Kaufbeuren wie der Karneval zu Köln. Hier wie dort spricht man von der fünften Jahreszeit und gefeiert wird selbstverständlich jedes Jahr.
Doch während es die Kölner während ihrer tollen Tage mit der Treue ja nicht so genau nehmen sollen, wissen die Kaufbeurer seit Freitag, dass sie sehr wohl angehalten sind, sich nur mit der eigenen Gemahlin beim Lagerleben zu erfreuen. Diese Devise gab Oberbürgermeister Stefan Bosse bei der Eröffnung aus – freilich erst nach einer kleinen Läuterung.
Denn zunächst verdrehten die Schönheiten der Gruppe Jahanara, die die Welt schmücken ihm und seinem Rat Walter Nocker die Augen. Die Bauchtänzerinnen aus dem Morgenland geizten nicht mit ihren Reizen. Und Fatima – das Juwel aus tausend und einer Nacht entlockte dem OB sogar das Buronlied als Klarinettensolo. Doch schließlich entschied sich die Augenweide für ihren zwar dünneren, aber Love me tender schmachtenden Ehemann. Der OB mit seiner imponierenden Figur oblag dem Schabernack. Ja, ja, das ist der Männer Schwäche. Wenn die Schönheit einer Frau uns blendet, rutscht der Verstand oftmals in die Hose, kommentierte trocken Gauklersprecher Äxl (Alexander Neumann).
Das wies der OB dann doch weit von sich: Ich wollte Fatima nur von den schädlichen und frivolen Bewerbern hier retten und sie in meiner sicheren Obhut wissen. Und er legte allen Besuchern ans Herz, sich nur mit der eigenen Gemahlin zu erfreuen. Das johlende Volk hat es vernommen und machte sich sogleich auf in die zahlreichen Lager mit ihren abwechslungsreichen Darbietungen. Die gute Stimmung ließen sich die Kaufbeurer dabei auch nicht von Regenschauern vermiesen.
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