Frieden, Partnerschaft, gegenseitiges Verstehen und Toleranz: Diese Begriffe stellte Imam Beyhan Tas beim Fastenbrechen in der Moschee an der Füssener Straße in den Mittelpunkt. Bürgermeister Josef Mayr griff den Gedanken auf und meinte, dass diese Werte für das Gelingen des Zusammenlebens wichtig seien. Mit dem städtischen Integrationsbeauftragten Siegfried Oberdörfer sowie einigen Stadträten war Mayr der Einladung zum "Iftar" (Fastenbrechen) gefolgt.
Seit Jahren hat die Gastfreundschaft für Deutsche in der Moschee Tradition. Eingeladen hatten zu dem Ritual während der islamischen Fastenzeit (Ramadan) die Türkisch-Islamische Gemeinde zu Kempten und der Dachverband Türkischer Vereine in Kempten (DTVK).
"Afiyet Olsun" - Guten Appetit - hieß es für die rund 80 Teilnehmer nach der Begrüßung und dem Gesang des Vorbeters. Gereicht wurden Salat, Brot, eine Suppe, Reis, Fleisch, Spinat mit Soße und "Baklava". Ab Nachmittag waren einige Frauen in der Küche mit den Vorbereitungen des Essens beschäftigt.
"Der Ramadan ist ein besonderer Monat für uns. Wir bemühen uns, das Beste, was wir haben, aufzutischen", erklärte dazu Mustafa Asik, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde. Und vom Dachverband ergänzte Ilknur Taghanli: "Jedes Jahr wird der Ramadan elf Tage früher gefeiert, so dass die Fastenzeit im Lauf der Zeit zu jeder Jahreszeit stattfindet." Jetzt in den Sommermonaten bedeute das an die 16 Stunden ohne Nahrung.
"Es hat sich bewährt, während dieser Zeit deutsche Gäste, Freunde, Politiker einzuladen. Es gibt uns Gelegenheit, zu zeigen, wer wir sind, wie wir sind", meinte Asik.
Nach dem Essen folgt das Abendgebet in der Moschee. Um 22 Uhr beschließen das Nacht- und das Ramadangebet den Tag. Auch daran durften die Gäste teilhaben. (mor)