Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Beim Dosenpfand ziehen fast alle mit

Allgäu

Beim Dosenpfand ziehen fast alle mit

    • |
    • |

    Buchloe (ml). Seit Beginn des neuen Jahres soll der Griff zu Getränken aus Dose und Plastikflasche den Verbraucher mehr kosten als bisher. Das will jedenfalls der Gesetzgeber mit der Einführung des Dosenpfands erreichen. Die Reaktion der Supermärkte und Discounter in Buchloe: Nur einer stemmt sich dagegen, die meisten Märkte unterstützen seit Jahresbeginn die neue Regelung. 'Wir haben von unserer Zentrale die Mitteilung bekommen, dass wir ab 1. Januar Pfand erheben müssen', erklärt Gerhard Schuster, Leiter des Penny-Marktes in Buchloe. Deshalb werden sämtliche Zwei-Liter-Plastikflaschen aus dem Sortiment genommen. Für alle anderen Getränkeverpackungen bis zu 1,5 Litern wird ein Pfandbetrag von 25 Cent eingeführt, bei Getränken über 1,5 Litern ein Betrag von 50 Cent, den der Kunde nur bei Vorlage des Kassenbons zurückerhält. 'Das bedeutet natürlich einen enormen Zeitaufwand für uns', meint Schuster. Er ist der Meinung, dass sich das Kaufverhalten der Kunden aufgrund des Zwangspfands rückläufig entwickeln wird. Norma-Bezirksleiter Markus Gessner, zuständig für den Markt in Buchloe, ist da ähnlicher Auffassung: 'Dosen sind sehr beliebt bei unseren Kunden und es fehlt im Moment einfach an passenden Alternativen.' Glücklich sei also mit der neuen Lösung niemand, so Gessner. Bei Norma wurde zu Jahresbeginn ebenfalls das Sortiment angepasst: 'Wir nehmen die Zwei-Liter-Flaschen heraus und führen einheitlich Pfandmarken zu 25 Cent auf unsere Getränkeverpackungen ein.' Bierdosen würden zwar weiterhin geführt, aber mit Pfand. 'Für Kunden, die viele verschiedene Märkte besuchen, wird es sicherlich kompliziert sein, mit unterschiedlichen Pfandsystemen und Pfandmarken umzugehen', fürchtet Gessner. Dem stimmt auch Klaus Fichtner, Marktleiter von Feneberg in Buchloe, zu: 'Das Problem ist, dass im Moment jeder Händler die Sache mit dem Pfand anders handhabt.

    ' Obwohl Feneberg stark auf Mehrweg setze und bereits jetzt einen Teil seiner Plastikflaschen mit Pfand verkaufe, brächten nicht einmal 40 Prozent der Kunden diese auch wieder zurück. Das werde sich wahrscheinlich auch nach Einführung des neuen Systems nicht bessern. 'Wir lassen im Moment alles so, wie es ist. Für Dosen und noch nicht bepfandete Plastikflaschen wird es vermutlich Pfandmarken geben.' Eine definitive Entscheidung von Seiten der Geschäftsleitung liege allerdings noch nicht vor. 'Eins ist jedoch klar: Wir werden uns an die neue Verordnung halten', so Fichtner. Ebenfalls auf Pfand setzen seit 1. Januar die Aldi- und Lidl-Filialen in Buchloe, jedoch zu unterschiedlichen Bedingungen: Bei Aldi heißt es, der Markt habe nur zwei Getränke in Dosen angeboten, diese seien inzwischen aus dem Sortiment entfernt worden. Plastikflaschen würden dagegen zukünftig mit einem einheitlichen Pfand von 25 Cent belegt. Bei Lidl ändert sich dagegen am Getränkeangebot nichts. Die Buchloer Marktleiterin erklärt: 'Wir nehmen nichts aus dem Sortiment.' Auf dem Lidl-Informationsblatt ist ebenfalls von 25 Cent Flaschen- beziehungsweise Dosenpfand für Plastik-, Glas- und Weißblechbehältnisse die Rede. Im Buchloer V-Markt heißt es eindeutig: 'Wir machen nicht mit.' Marktleiter Ahmet Coskun hat bereits seit dem 27. Dezember alle Getränke in Dosen und Einwegflaschen für 40 Prozent des Preises an den Kunden gebracht. 'Was diese Artikel betrifft, sind wir total ausverkauft. Da wir aber schon seit Jahren auf Mehrwegverpackungen setzen, werden wir diese ab sofort als Alternative zu Einweg stärker anbieten.' Der V-Markt habe 100 Einweg-Artikel im Sortiment gehabt, wenn man diese alle zurücknehmen wolle, würde das ins Chaos führen, so Coskun.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden