Schwangau (pas). - Mit großer Skepsis hat der Schwangauer Bau-, Entwicklungs- und Umweltausschuss Pläne für einen Wohnmobilstellplatz aufgenommen. An der Ecke König-Ludwig-Straße/Alemannenweg, im Anschluss an den Parkplatz des Sparmarktes, sind 20 Stellplätze nebst sanitären Anlagen geplant. Dazu wäre eine Änderung des Bebauungsplanes nötig. Im Ausschuss wurden Zweifel laut, dass damit das Problem des wilden Campierens beseitigt werden könnte. Die Osterfeiertage hätten gezeigt, dass Bedarf für Stellplätze bestehe, meinten einige Ausschussmitglieder. Um die hundert Wohnmobilbesitzer hätten wild in der Umgebung Schwangaus gecampt. Einige nähmen wohl einen besonderen Status der Ungebundenheit für sich in Anspruch, war eine wesentliche Meinung im Ausschuss. Gerade Schwangau und seine vielseitig nutzbare Landschaft mit den Einrichtungen für sportliche Hobbys seien ein beliebter Anziehungspunkte für die Wohnmobilisten. Obwohl sich der Ausschuss nicht grundsätzlich dem Tourismus mit Wohnmobilen verschloss, wurde seine Abneigung gegen den geplanten Stellplatz deutlich.
Standort im Gewerbegebiet Hauptamtsleiter Andreas Keck beschränkte die Diskussion bewusst auf die baulichen Voraussetzungen. Der vorgesehen Platz liege dem Bebauungsplan zu Folge in einem Gewerbegebiet. Vor dem Ausbau des Stellplatzes wäre erst eine zeitraubende und nicht gerade billige Abänderung zu Sonderflächen in einem Mischgebiet notwendig. Nachbarn hätten schon erhebliche Bedenken angemeldet.
Platz wird knapp Enge Straßen und häufiger, starker Verkehr zu den Einkaufs- und Gewerbebetrieben gefährdeten die Kinder der dort lebenden Familien schon jetzt. Der Abstellplatz dürfe nicht von allen Seiten einsehbar sein Ein bepflanzter Grünstreifen würde jedoch die vorgesehen Zahl von 20 Stellplätzen verringern. Damit würde der vorgesehen Platz noch weniger ausreichen, um möglichst viele Wohnmobile zu binden. Somit erfülle er nicht die Aufgabe, für die er eigentlich vorgesehen war: Das wilde Campen mit Wohnmobilen um Schwangau herum zu unterbinden.
Campingplätze ausbauen Vorgeschlagen wurde deshalb, dass bei vorhandenen Campingplätzen Stellplätze für Wohnmobile ausgewiesen oder angebaut werden. Hierzu meinte Camping-Fachmann Peter Helmer, dass die Stellplätze eigentlich bereits ausreichten und höchstens in Spitzenzeiten geringe Probleme entstünden. Er hob jedoch gleichfalls hervor, dass man viele Besitzer von Wohnmobilen nur schwer über einige Zeit auf einen festen Stellplatz anweisen könne. Da eine grundsätzliche Stellungnahme des Landratsamtes Ostallgäu zum Stellplatzbau an der König-Ludwig-Straße noch aussteht, beschloss der Ausschuss einstimmig, dieses Thema solange zu vertagen.