Von unserem Redaktionsmitglied Marcus Bürzle, Bonn - Seit gestern ist es offiziell: Wenn am 2. Juli die Tour de France mit einem Zeitfahren beginnt, ist wieder ein Allgäuer dabei: Tobias Steinhauser aus Scheidegg tritt für das T-Mobile Team und seinen Kapitän und Freund Jan Ullrich in die Pedale. Es ist der dritte Tourstart für den 33-Jährigen, der vergangene Woche - wie berichtet - die Tour de Suisse wegen einer Erkältung vorzeitig musste. Wir sprachen mit Steinhauser bei der Team-Präsentation von T-Mobile am Mittwoch in Bonn (siehe überregionalen Sport). Wie geht es Ihnen? Wieder gesund? Tobias Steinhauser: Ja, die Erkältung ist wieder weg, mir geht es gut. Ich bin nur einen Tag nicht Rad gefahren, danach habe ich weiter trainiert. Nach Ihrem Ausstieg bei der Tour de Suisse musste man schlimmeres vermuten Steinhauser: Wenn man bei einem Rennen aussteigt, denkt natürlich jeder: Oh je.
Wir mussten uns entscheiden: Entweder mit der Krankheit weiterfahren und riskieren, dass es schlimmer wird, oder aussteigen, zu Hause pflegen und gesund werden. Dass ich die Tour de Suisse abgebrochen habe, war eher eine Vorsichtsmaßnahme. Mussten Sie danach um den Platz im Team bangen, oder war Ihr Start schon ziemlich sicher? Steinhauser: Er wäre nur durch gröbere Probleme in Frage gestellt worden, wenn meine Krankheit schlimmer geworden wäre. Mit welchem Ziel gehen Sie in die Tour? Steinhauser: Mein Ziel ist meine Arbeit gut zu machen, und das sind ganz klar Helferdienste. Ich will so lange wie möglich bei Jan bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von uns groß als Ausreißer zu sehen sein wird. Wir werden alles fürs Gelbe Trikot geben. Wer es holt, ist egal. Aber Jan ist jetzt ganz klar unser Chef. Alles andere wird sich klären, wenn es in die Berge geht. Wie sehen die nächsten Tage für Sie aus? Steinhauser: Nach der Teampräsentation haben wir noch in Bonn für das Mannschaftszeitfahren trainiert. Am Sonntag fahre ich die deutsche Meisterschaft und Mitte nächste Woche reisen wir nach Frankreich.