Kempten/Memmingen (map). - Nur eine Woche nach dem Unglück in Mulmshorn in Niedersachsen (wir berichtetetn) ist am Sonntag beim Sandbahnrennen in Plattling (Deggendorf) erneut ein Motorradrennfahrer ums Leben gekommen. Das Gespann des Briten Symon Wall prallte gegen die Bande und überschlug sich. Der 36-Jährige verstarb wenig später im Krankenhaus. Dem Unfall folgte der Rennabbruch, in dessen Folge der führende Robert Barth zum Sieger erklärt wurde. Die AZ sprach mit dem Memminger über die tragischen Ereignisse. Welche Bedeutung hat Ihr Sieg nach dem tragischen Unglück überhaupt noch?Robert Barth: Im Prinzip gar keine. Die Ereignisse sind so tragisch, dass ich mich nicht freuen kann. Das Sportliche rückt da in den Hintergrund, weil auch das Finale nicht ausgetragen wurde. Aber der Verzicht darauf muss uns der Sportkamerad einfach wert sein. Inwiefern bleiben derartige Ereignisse in den Köpfen hängen?Barth: Das kommt ganz darauf an, wie es zu dem Unglück kam. Letzte Woche war es extrem tragisch, weil es eigentlich ein einfacher Unfall war. Der passiert so im Straßenverkehr auch, täglich. Der Fahrer ist ohne äußeren Einfluss gestürzt. Drei fahren vorbei, der Vierte über ihn drüber. Allerdings war ich nicht dabei. Unfälle, die man gesehen hat, bleiben eher hängen.
Die beiden Stürze mit Todesfolge ereigneten sich innerhalb einer Woche. Ist Ihr Sport gefährlicher geworden?Barth: Absolut nicht. Die Sicherheit ist nach wie vor gegeben. Die beiden Unfälle waren absolut tragische Schicksale. Ein ähnlicher Unfall ist mir auch schon passiert. Ich bin allerdings mit zehn Tagen Krankenhaus davongekommen. Bereits letzte Saison haben Sie laut über Ihr Karriereende nachgedacht Barth: und tue das nach wie vor. Ich bin jetzt 20 Jahre dabei und immer glimpflich davongekommen. Ich denke, dass dies meine letzte Saison ist. Inwiefern haben Sie die beiden Unglücke bei Ihrer Entscheidung beeinflusst?Barth: Natürlich mache ich mir meine Gedanken, aber meine Entscheidung haben die beiden Unfälle nicht beeinflusst, da ich schon länger über das Thema nachdenke. Dennoch ist es nicht leicht, die Ereignisse wegzustecken und einfach weiterzufahren. Mir gibt aber Sicherheit, dass ich weiß, wie die Unfälle zustande gekommen sind. Es waren einfach zwei tragische Zufälle.