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Bei Radkonzept hat Kreis die Nase vorn

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Bei Radkonzept hat Kreis die Nase vorn

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    Marktoberdorf/Ostallgäu (vit). - Etwas Wegweisendes ist oft strittig. Diese Erfahrung machte das Ostallgäu beim geplanten Radwegekonzept, das - über die Landkreisgrenzen hinaus - auch Maßstäbe für das ganze Allgäu setzen soll. Denn fast ein Jahr dauerte es, bis sich nach dem ersten Grundsatzbeschluss im Ostallgäu alle beteiligten Landkreise vom Bodensee bis zum Auerberg, von Mindelheim bis Hindelang auf einen einheitlichen Schildtyp geeinigt hatten. Nun aber soll es zügig an die Umsetzung des Radwegekonzepts gehen, das das Allgäu als 'Marke' beim Radurlaub voranbringen soll. Mit einem feinmaschigen Netz an möglichen Radrouten soll der Landkreis überzogen werden, erklärte Thomas Pihusch, der das Konzept für den Landkreis erstellt. Hinzu kommen die bestehenden Touren wie die Dampflokrunde oder der Fernradweg entlang der Via Claudia. Damit, so Pihusch, bei einer Vorstellung der Vorarbeiten, wolle man alle Alters- und Leistungsgruppen ansprechen: Familien mit Kindern, Tourenradler, Mountainbiker und leistungsorientierte Rennradfahrer. In einer allgäuweit gültigen Rad- und Wanderfibel werde man zunächst auf Grundlage bayernweiter Empfehlungen einheitliche Schildertypen vorgeben. Erst nach mehreren Besprechungen und einem Brief von Landrat Johann Fleschhut an all seine Kollegen in Lindau, Sonthofen und Mindelheim sowie in den kreisfreien Städten konnte vor kurzem eine Einigung erzielt werden: Das Ostallgäu übernimmt dabei die Federführung bei der Radweg-Beschilderung, das Oberallgäu und Lindau kümmern sich um Wegweiser für Wanderer, erklärte Landkreis-Verwaltungsleiter Wolfgang Kühnl.

    Einheitliches Marketing Einheitlich will man sich laut Pihusch aber nicht nur bei den Schildern, sondern auch im Marketing präsentieren. Dies gilt für Karten und Broschüren, aber auch für das Internet. Auf Grundlage der Internetpräsentation des Altdorfer Unternehmens Via soll eine Plattform entstehen, die es Einheimischen wie Gästen erlaubt, am Computer ihre Touren zu planen. Auch Hotels und Gastronomie, Fahrradhandel und Radtouristikanbieter sowie Vereine und Verbände sollen in das Radwegekonzept eingebunden werden. Während im Oberallgäu ein Radwegekonzept für 2,6 Millionen Euro im Gespräch war, liegt der Kostenrahmen im Ostallgäu bei 70000 Euro, die zur Hälfte aus Leader plus Mitteln der EU kommen sollen. Zusätzlich braucht man im Ostallgäu aber noch, so die Schätzung Kühnls, Geld für 1800 Pfosten und Hinweisschilder, die Ziele mit Entfernungen angeben sollen und die Richtung weisen. Für diese Investition sind allerdings die Gemeinden zuständig. Einige Orte seien in den Startlöchern und hätten nur noch die einheitliche Vorgabe des Landkreises abgewartet, sagte Kühnl. Wo bereits Routen beschildert sind, sollen diese zudem eingebunden werden. Pihusch wies darauf hin, dass mit dem österreichischen System für die Beschilderung im Außerfern optisch keine Annäherung möglich war, inhaltlich stimme man sich aber ab.

    'Nase vorn im Allgäu' Landrat Fleschhut freute sich, dass die Abstimmung mit den Nachbarkreisen gelungen sei, denn ein Radfahrer mache nicht an der Landkreisgrenze halt. 'Wir haben im Allgäu hier die Nase vorne', freute er sich und rief alle auf, beim Radwegekonzept kräftig in die Pedale zu treten. Denn immerhin handelt sich es um ein Tourismus-Segment, dem Experten noch große Wachstumschancen einräumen.

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