Partnerschaft mit Tenterfield Ottobeuren (bum). Für partnerschaftliche Beziehungen mit Tenterfield in Australien sind im Haushalt 2002 der Verwaltungsgemeinschaft (VG) 3000 Euro eingesetzt. Die Memminger Zeitung fragte bei Bürgermeister Bernd Schäfer nach dem derzeitigen Sachstand und möglichen Plänen.
Wieso gerade eine Partnerschaft mit dem fernen Australien?
Schäfer: Ein gebürtiger Böhener, Arkadius Geirhos, ist nach Australien ausgewandert und betreibt nun in Tenterfield eine große Rinderfarm. Anlässlich eines Besuches in Böhen und Ottobeuren hat er die Böhener Musikanten eingeladen. Ich besuchte ihn schließlich 1998 im Rahmen eines Familienurlaubs und wurde bei der Gelegenheit vom dortigen Bürgermeister mit dem Partnerschaftswunsch konfrontiert.
Wofür ist das Geld im VG-Haushalt gedacht?
Schäfer: Das Engagement der drei VG-Gemeinden sollte auf den gegenseitigen Aufenthalt beschränkt sein und beispielsweise Einladungen oder Gastgeschenke ermöglichen. Nach dem erfolgreichen Besuch der Böhener Dorfmusikanten plant der Gemeinderat von Tenterfield diesen Oktober einen Gegenbesuch in der VG. Einig war man sich damals wie heute, dass keine Zuschüsse zu Fahrtkosten möglich sind.
Warum hat es über eine Partnerschaft keinen Beschluss im Ottobeurer Gemeinderat gegeben?
Schäfer: Mit dieser Frage befasste sich nur der Hauptausschuss der Marktgemeinde im September 1998 und befürwortete eine Verbindung grundsätzlich. Er vertrat allerdings die Auffassung, dass die Verwaltungsgemeinschaft (VG) eine solche Verbindung mit Tenterfield betreiben sollte. Einen Monat später, im Oktober 1998, wurde ich als Vorsitzender dann in der Gemeinschaftsversammlung der VG beauftragt, mit Tenterfield den Aufbau einer Partnerschaft einzuleiten. Gedacht ist insbesondere an den Austausch von Schülern, Auszubildenden, Praktikanten oder auch an Kontakte übers Internet. Höhepunkt war bisher sicher der Australien-Besuch der Böhener Blasmusik zum 100-jährigen Jubiläum der Staatsgründung. Mittlerweile liegen uns auch Einladungen für die nächsten Jahre an die Musikkapellen von Hawangen und Ottobeuren vor.