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Bei lauten Tönen schlummert sichs gut

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Bei lauten Tönen schlummert sichs gut

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    Von Sabine Metzger Bihlerdorf Seine große Leidenschaft ist die Musik: Ludwig Bertele, Verwaltungsbeamter der Gemeinde Blaichach und seit 40 Jahren Klarinettist in der Blaskapelle Bihlerdorf-Ofterschwang, setzt eine lange Familientradition fort. Die Familie Bertele war schon immer in Sachen Musik dabei und es hat Jahre gegeben, in denen bis zu sechs Berteles in der Traditionskapelle mitgespielt haben. Erste Versuche auf der Posaune Bei uns zu Hause wurde immer viel musiziert und es gab auch die verschiedensten Instrumente, berichtet der 57-jährige Ludwig Bertele. Nach ersten Versuchen auf Posaune und Trompete entschied er sich für die Klarinette. Dabei ist er bis heute geblieben. Ludwig Bertele wurde 1947 geboren genau in dem Jahr, in dem die Blaskapelle Bihlerdorf-Ofterschwang gegründet wurde. In den Nachkriegsjahren gab es für die neue Kapelle allerdings noch keinen Proberaum, und so stellte die Familie Bertele den Musikern für ihre Probestunden die große Wohnküche in ihrem Haus zur Verfügung. Damals war Ludwig Bertele noch ein Baby und die Eltern versuchten zunächst noch, es während der Proben ins Schlafzimmer zu legen. Was aber nicht funktionierte. Zufrieden eingeschlafen ist das Baby nur in der Wohnküche und zwar bei lauter Blasmusik. Die Familie Bertele ist seit Jahrzehnten eng mit der Blaskapelle Bihlerdorf-Ofterschwang verbunden. Herbert Bertele war über viele Jahre Dirigent, Alfred Bertele Gründungsmitglied und erster Vorsitzender. Heute ist Ludwig Bertele seit 40 Jahren mit dabei, seine beiden Neffen Lorenz und Gerhard spielen Flügelhorn und Trompete, seine Nichte Bianca Klarinette. Das wäre dann die vierte Generation, meint Ludwig Bertele.

    Seine drei Kinder sind ebenfalls mit Musik aufgewachsen, aber längst weggezogen aus Bihlerdorf. Einzig die jüngste Tochter Beate hat eine Zeitlang Klarinette und Saxophon in der Blaskapelle gespielt. Ludwig Bertele hat die Noten von seinem Vater gelernt. Damals gab es noch keine Prüfungen und Leistungsabzeichen. Wer mitspielen wollte, wurde auch aufgenommen. Und hat alles weitere in und von der Kapelle gelernt, berichtete Ludwig Bertele. Früher war auch jede Stimme nur ein Mal besetzt, erzählt er weiter. Da habe kein Musiker fehlen können, nicht bei einer Probe und schon gar nicht beim Konzert. Im Interesse der Blaskapelle musste eben alles zurückstehen. Zwei Kassetten hat die Blaskapelle bereits auf den Markt gebracht, von denen heute aber nur noch der zweite Tonträger zu haben ist. Das Ensemble unter Dirigent Stefan Gehring hat derzeit knapp 60 Mitglieder, Nachwuchsprobleme kennt man nicht. Bis zu 60 Konzerte gibt die Kapelle unter dem Vorsitz von Walter Haber Jahr für Jahr. Das Interesse an Musik ist bei Ludwig Bertele überaus vielschichtig. Er hört gerne Beat und Rock allerdings keine ganz modernen Stücke oder auch Liedermacher wie Werner Specht. Am liebsten sind ihm aber nach wie vor Polkas, Märsche und das breite Repertoire der traditionellen Blasmusik.

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