Marktoberdorf (bkl). - Die starken Schneefälle am Wochenende haben einem alten Brauch, der den Winter austreiben soll, einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten die geplanten Funkenfeuer in Marktoberdorf, Obergünzburg und Ebersbach abgesagt werden - sehr zum Bedauern der Veranstalter. Über Gründe und Konsequenzen sprachen wir mit Georg Barnsteiner, Vorsitzender des Trachtenvereins 'D'Wertachtaler' Marktoberdorf. Sie mussten am Sonntag das geplante Funkenfeuer absagen. Hat das Holz bei der Schneemenge nicht gebrannt?Barnsteiner: Nein, das wäre sicherlich gegangen. Der Grund für die Absage war, dass wir auf der Anhöhe am Schillenberg keine Parkplätze für rund 100 Autos bereitstellen konnten. Das war bei dieser Schneemenge einfach nicht möglich, die Räumfahrzeuge waren an dem Tag an wichtigeren Orten im Einsatz. Die Leute hätten das Funkenfeuer zu Fuß nicht erreichen können, ohne auf der B12 zu laufen. Deshalb haben wir uns am Sonntagmorgen dazu entschieden, die Veranstaltung abzusagen. Was passiert jetzt mit dem gesammelten und aufgestapelten Holz?Barnsteiner: Die Christbäume, die wir zum Funken verwenden wollten, haben wir noch am Sonntagnachmittag angezündet. Auf gut deutsch: Wir haben das Holz entsorgt. Was hätten wir auch sonst damit machen sollen?Die Veranstaltung zu verschieben, zum Beispiel auf das kommende Wochenende, ist für Sie nicht in Frage gekommen?Barnsteiner: Nein, es gibt nur einen Funkensonntag, eben der Sonntag nach Fasnacht.
Und wenn es da nicht möglich ist, dann sollte es eben nicht sein. Auch wenn wir es natürlich bedauern - zumal wir die Veranstaltung im letzten Jahr auch schon absagen mussten. Damals hat es zu stark geregnet. Was passiert denn nun mit den Küchle und dem Glühwein, den der Trachtenverein verkaufen wollte?Barnsteiner: Es wurden im Vorfeld weitaus weniger Küchle vorbereitet als sonst. Wir hatten schon befürchtet, dass das Wetter wieder nicht mitspielt. Die Küchle, die übrig blieben, wurden am Nachmittag an Vereinsmitglieder verkauft. Da gab es einen Rundruf, und im Nu waren die Küchle an den Mann gebracht. Den Glühwein können wir wieder zurückgeben. Von daher ist nichts verloren gegangen außer einem geselligen Abend, bei dem Sie den Winter austreiben wollten?Barnsteiner (lacht): Ja, aber mit dem werden wir jetzt wohl noch eine Weile auskommen müssen.