In der Chronik von Niedersonthofen muss man bis in die Zeit von 1677 bis 1707 zurückgehen, um einen Pfarrer zu finden, der sich in der Länge der Amtszeit mit Pfarrer Josef Albrecht messen kann. Damals wirkte Michael von Laubenberg in der Pfarrei St. Alexander. Am Sonntagabend sagte die Pfarrei – und wie es beinahe aussah, der gesamte Ort – dem (noch) 64-Jährigen 'Vergelt’s Gott' für diese lange seelsorgerische Tätigkeit, 'die Menschlichkeit in der Arbeit', die vielen Begegnungen und überhaupt die enge Verbundenheit mit den Niedersonthofenern. Gleichzeitig war es ein Abschied, denn Josef Albrecht geht in den Ruhestand. Viel Lob gab es auch für seine Haushälterin Rita Heinz, die eine unersetzliche Helferin war.
Im festlichen Kirchenzug zogen Pfarrer Albrecht und seine Konzelebranten Pfarrer Franz Reiner (Wertach), Pfarrer Helmut Doll (Hegge), Pfarrer Bernhard Ott (Kempten), Regionaldekan Reinhold Lappat (Buchloe) und Pfarrer Roland Buchenberg von der neuen Pfarreiengemeinschaft Waltenhofen-Memhölz-Niedersonthofen in die übervolle Kirche ein. Letzterer dankte Albrecht für sein segensreiches Wirken und bat die Gemeinde, offen zu sein für die neue Pfarreistruktur (siehe eigenen Bericht). Buchenberg: 'Pfarrer Albrecht war der Motor in der Pfarrgemeinde.'
Tanz, Gesang, Gedichte
Im Saal des Gasthofs Krone kamen dann die vielen Wegbegleiter von Pfarrer Albrecht zu Wort. Mit Tanz, Gesang, Gedichten, Blumen, einem Ölgemälde von seiner Kirche, einer Bildergalerie zu 30 Jahren Amtszeit und einem Sketch zeigten sie die tiefe Verbundenheit mit 'ihrem' Pfarrer. Dabei kam unter anderem auch seine Faschingsleidenschaft zur Sprache, seine Reiselust und sein Organisationstalent, Reisen zu planen, seine Ambivalenz zum regnerischen Wetter, seine Freude an den Kapellenfesten und vieles mehr. Die jungen und alten Jodler Niedersonthofen und die 'Singfehle' brachten ein Ständchen, der Trachtenverein führte den 'Kronentanz' Albrecht zu Ehren auf.
'Pfarrer Albrecht war mehr als ein Schäfchenjäger, er war Freund und Ratgeber', lobte das Kindergottesdienstteam, mit dem er 24 Jahre zusammengearbeitet hatte.
Für die 'Menschlichkeit in seiner Arbeit' sagte Karl Fischer, zweiter Bürgermeister von Waltenhofen, dem Jubilar Dank. Seine Tätigkeit sei auf fruchtbaren Boden gefallen. Er hoffe, dass er auch künftig seine Verbundenheit mit dem Ort pflege. Thomas Grün vom Sportverein sprach den Dank für alle Gruppen: 'Sie haben für uns und unsere Gottesdienstwünsche immer ein offenes Ohr gehabt. Ihnen waren das Quäntchen Glück und das seelsorgerische Händchen zu eigen.'