Marktoberdorf/Ostallgäu | vit | Bei einer Expedition kann es schon mal passieren, dass man mit dem Auto stecken bleibt. So jedenfalls erging es Dolf Rabus, einem der führenden Köpfe bei der Kulturexpedition Ostallgäu. Zusammen mit einem kleinen Team hat er ein Programm mit rund 1000 Mitwirkenden an 100 Plätzen zusammengestellt. Und selbst wenn Rabus bei der Rückfahrt vom Hängesteg in Wald-Neupolz sein Auto stehen lassen musste, sind die Vorbereitungen erfolgreich und weitgehend abgeschlossen: Nun wird sich ab Freitag, 15. Juni, um 17.30 Uhr zeigen, wie es beim Publikum ankommt. Bis Sonntag, 17. Juni, um 22 Uhr gibt es mehr als 36 Stunden Kultur-Programm - flächendeckend im ganzen Ostallgäu.
Im 'Basislager' Marktoberdorf mit Außenstellen in Aitrang und Obergünzburg startet die Erkundungsreise am Freitag. In Marktoberdorf gibt es zwischen Schloss und mobilé 18 Veranstaltungsorte. Egal ob am Bahnhof oder in der Filmburg, am Marktbrunnen oder im Museum, im Rat- oder Künstlerhaus: Überall herrscht an diesem Abend Kulturbetrieb mit 381 Mitwirkenden. Los geht es mit der offiziellen Eröffnung um 17.30 Uhr auf dem Rathausplatz. Vermutlich werden sich am Ende alle im Hof des Künstlerhauses bei Musik und drei Discjockeys an der Open-Air-Bar zusammenfinden.
'Swingin' Freischütz'
Einen Höhepunkt bildet ab 19.30 Uhr eine Uraufführung im Rathaus-Foyer: Aus der Kulturpartnerschaft zwischen der Weber-Stadt Eutin und Marktoberdorf, der Geburtsstadt der Mutter Webers, entstand eine Jazz-Fassung von Carl Maria von Webers 'Freischütz'. Erstmals gibt es dieses Werk mit dem Harald Rüschenbaum Trio von der Ouvertüre bis zum Finale zu hören. Texte steuert Wolfgang Griep (Eutin) bei.
Blech, Rock und Jazz
Dem Anliegen ungewöhnlicher Begegnungen der Kulturen trägt 'Blech'n'Jazz'n'Rock'n'Roll' Rechnung. Bei diesem Experiment musiziert die Stadtkapelle beim mobilé mit Musikern des Landesjugendjazzorchesters und den 'Rock'n'Roll Little Joe and the Ramblin' Roosters' um 20.30 Uhr.
Am Samstag fährt eine kostenlose Shuttle-Kutsche nach Ebenhofen: Abfahrt ist ab 11.30 Uhr am Rathaus Marktoberdorf. Mit Auswanderer-Ausstellung, Singspiel in der Schule und Programm im Flötenhof kann man kulturelle Vielfalt in einem Dorf erleben. Den ganzen Tag über gibt es Veranstaltungen zwischen Günzach und Webams, Aufkirch und Waal, Buchloe und Weicht.
Den Abschluss bildet am Sonntag die Südroute. Örtliche Schwerpunkte sind in Wald, Pfronten, Füssen und der Auerberg. Eine Revue im Kurhaus Schwangau, wo beispielsweise auch das Orchester des Gymnasiums Marktoberdorf auftritt, beschließt das Programm. Die Verantwortlichen hoffen aber, dass die Idee der Kulturvernetzung weiterlebt.