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Bei Abt-Sportsline brummts gewaltig

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Bei Abt-Sportsline brummts gewaltig

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    Von Stefan Binzer, Kempten - Der Laden brummt gewaltig. Nicht nur, weil dort Motoren getunt werden. Die Erfolgsgeschichte von Abt-Sportsline ist beispiellos in der Allgäuer Automobil-Szene. 1991 war das Unternehmen mit 25 Leuten an den neuen Standort in der Nähe der Autobahn-Auffahrt Leubas gezogen. Heute arbeiten dort rund 150 Beschäftigte. Soeben ist der vier Millionen Euro teure Erweiterungsbau bezogen worden. Und der Gewinn der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) von Abt-Fahrer Laurent Aiello gibt den rennsportverrückten Kemptenern weiteren Auftrieb. Der Termin für das monatliche Treffen des Marketing-Club Allgäu hätte nicht besser fallen können. Zwei Wochen nach dem DTM-Triumph klatschten die Manager lauthals Beifall, als sie jetzt zu Gast bei Abt-Sportsline waren. Dies und die positiven Reaktionen nach dem Rennsport-Erfolg veranlasste Teamchef Hans-Jürgen Abt zu dem Satz: 'Es macht uns stolz, dass das Allgäu hinter uns steht.' Marketing- und Sponsoren-Leiter Harry Unflath räumte bei dem Rundgang durch die neuen Hallen, Büros und das Rennsport-Museum gleich mit einem landläufigen Missverständnis auf: Abt-Sportsline verkauft eigentlich keine Autos, sondern nur Zubehör - edles und leistungssteigerndes versteht sich. Abt hat 5400 Produkte im Programm, die weltweit mittels 60 Importeuren vertrieben werden. Selbstverständlich veredelt das vor über 100 Jahren aus einer Schmiede hervorgegangene Unternehmen an Ort und Stelle auch Autos. Über 2000 aufgepeppte Fahrzeuge der Marken Audi, VW, Skoda und Seat verlassen pro Jahr das Werk. Etwa ein Drittel der Mitarbeiter gehört zur Abteilung Rennsport - ein verschworenes Team, das bei der Arbeit nicht auf die Uhr schaut und zumindest nach außen hin nicht über den schnöden Mammon spricht: 'Bei uns arbeiten die Leute nicht weil sie Geld verdienen wollen, sondern aus Leidenschaft', erklärt Alexander Stehlig, Renn-Ingenieur von Abt-Pilot Mattias Ekström.

    32 Millionen Euro Umsatz Abt-Sportsline macht pro Jahr 32 Millionen Euro Umsatz. Das meiste Geld verdient die Edel-Schmiede mit dem Tuning von Motoren, Fahrgestellen oder Auspuff-Anlagen. Für das unter Auto-Freaks ausgezeichnete Image ist jedoch zunehmend die Motorsport-Abteilung verantwortlich. Erfolge bei der DTM mit Siegen über die Branchen-Riesen Daimler Chrysler oder Opel sind für die 'Äbte' fast göttliche Geschenke. Zumal der Kemptener Rennstall kein Werksteam von Audi ist, sondern nur eine 'sehr gute Partnerschaft' (Stehlig) mit den Ingolstädter Autobauern pflegt, der Lorbeer also immer mit dem Namen 'Abt-Sportsline' verbunden wird. Das Engagement im Rennsport ist Vater Johann und den Söhnen Hans-Jürgen und Christian, der selbst im Cockpit sitzt, pro Jahr nach eigener Aussage einen 'zweistelligen Millionenbetrag' wert. Solange Erfolge eingefahren werden, rechnet sich das von selbst. Denn Sponsoren wie Hasseröder Bier, Red Bull, Bogner oder Castrol decken die Kosten mehr als ab. Heuer springt unterm Strich ein großes Plus heraus. Was die Allgäuer Marketing-Fachleute bei ihrem Besuch natürlich wissen wollten: Wie kommt Abt-Sportsline an die namhaften Sponsoren überhaupt ran? Dazu gab Harry Unflath eine einfache, für viele Gäste aber auch ernüchternde Antwort: 'Ich habe mich nie mit Marketing-Leitern unterhalten, immer nur mit den Chefs. Die sagen später dann ihren Marketing-Abteilungen schon, was sie tun müssen '. i. Von Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. Oktober, findet bei Abt-Sportsline und im benachbarten Volkswagen Zentrum Kempten die '6. Abt Racing Show' statt - ein Volksfest für Motorsport-Begeisterte unter anderem mit Fahrzeugen aus der Formel 1, der Demonstration eines Boxen-Stopps und großer Tombola.

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