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Bayerische Milchwirtschaft startet Streikwelle bei Nestlé in Biessenhofen

"1,5 Prozent ist zu wenig"

Bayerische Milchwirtschaft startet Streikwelle bei Nestlé in Biessenhofen

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    Streik bei Nestlé in Biessenhofen
    Streik bei Nestlé in Biessenhofen Foto: Susanne Ferschl

    "Hier fällt der Startschuss" war am Donnerstagmorgen vor den Toren des Nestléwerks in Biessenhofen immer wieder zu hören. Um Mitternacht hatte die Friedenspflicht im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Gaststätten (NGG) und dem Arbeitgeberverband der Bayerischen Ernährungswirtschaft e.V. (abe) geendet. Nachdem die NGG-Tarifkommission am 10. September das Angebot der Arbeitgeberseite von 1,5 Prozent abgelehnt hatte, waren nun also Streiks möglich.

    Beschäftigte stehen hinter Tarifkommission

    300 Beschäftigte machten bei dem Streik klar, dass sie hinter ihrer Tarifkommission stehen. Denn "1,5 Prozent ist zu wenig für die Kolleginnen und Kollegen, die in systemrelevanten Jobs, mit Maske und anderen Erschwernissen, im Betrieb dafür gesorgt haben, dass die Lebensmittelversorgung nie gefährdet war", betonte Barbara Fanderl, stellvertretende Betriebsratsvorsitze im Werk Biessenhofen beim Streik. Auch die zahlreichen Solidaritätsbesuche aus anderen Betrieben der weiteren Umgebungen stimmten dem zu.

    Kurzarbeit spielte keine Rolle

    In fast allen Betrieben der Branche habe die Produktion gebrummt und Kurzarbeit spielte praktisch keine Rolle.  "Die Branche kann es sich leisten, den Beschäftigten eine ordentliche Tariferhöhung zu bezahlen", stellte Mustafa Öz, Verhandlungsführer der NGG deshalb auch klar. Die NGG hatte 6 Prozent, mindestens aber 190 Euro mehr für alle Beschäftigten gefordert. Susanne Ferschl (MdB, DIE LINKE, Kaufbeuren) betonte außerdem in ihrer Solidaritätsbekundung, wie wichtig gute Tariferhöhungen in solchen Krisenzeiten sind, um die Nachfrage zu erhöhen und die Wirtschaft anzukurbeln.

    Weitere Streiks in den nächsten Tagen

    Weitere Betriebe aus ganz Bayern werden wohl in den nächsten Tagen, bis zum 08. Oktober, dem Tag der zweiten Verhandlung, mit Warnstreiks folgen.

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