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Baupläne am Kalvarienberg wirbeln Staub auf

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Baupläne am Kalvarienberg wirbeln Staub auf

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    Immenstadt | ho | In helle Aufregung versetzt hat ein anonymer Schreiberling viele Anlieger desWohngebiets'KleinerStuiben'auf dem Kalvarienberg. In dem polemischen Pamphlet wird behauptet, der Stadtrat schmiede 'klamm und heimlich' den Plan, die bestehende Grünfläche an der oberenTannachstraßesamt Spiel- und Bolzplatz in Bauland umzuwandeln.

    Dass der Sachverhalt tatsächlich ganz anders ist, erklärt der Leiter des Stadtbauamts, Adi Martin: Für das Gebiet 'Kleiner Stuiben' existiert seit 1972 ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan, in dem auch ausdrücklich ein Kinderspielplatz ausgewiesen ist. Nun besitzt die Stadt unterhalb der vier Hochhäuser noch ein 8000 Quadratmeter großes Grundstück mit einem 'Baufenster'. So besteht beispielsweise auf dem jetzigen Bolzplatz ein Baurecht für ein viergeschossiges Gebäude.

    Und weil sich in jüngster Zeit etliche Bürger gemeldet haben, die auf der Suche nach Baugrundstücken sind, das Neubaugebiet Rauhenzell aber weitgehend verkauft ist, habe man sich in der Verwaltung rechtzeitig Gedanken gemacht, wo Immenstadt noch Entwicklungsmöglichkeiten besitzt, so Martin. Wobei die Stadt natürlich bemüht sei, den Forderungen des Landesentwicklungsprogramms Rechnung zu tragen und vorrangig eine 'Verdichtung nach innen' zu erreichen sucht statt neue Baugebiete auf der grünen Wiese auszuweisen.

    Verlegung nach Nordwesten möglich

    Da lag es nahe, auch das städtische Areal auf dem Kalvarienberg daraufhin abzuklopfen, ob und wenn ja welche Neuordnung dort möglich wäre. Diesen Auftrag hat der Bauausschuss dann in nichtöffentlicher Sitzung auch erteilt. Und zwar mit der Maßgabe, dass es dort weiterhin einen Spiel- wie einen Bolzplatz geben muss und das vorhandene Wegenetz erhalten bleibt, berichtet der Bauamtsleiter.

    Das Ergebnis dieser Untersuchung: Eine maßvolle Bebauung wäre denkbar und hätte den Vorteil, dass das Gebiet bereits voll erschlossen ist. Ein geeigneter Bereich zum Beispiel für zwei Einzelhäuser wäre entlang der Straße 'Am kleinen Stuiben'. Der jetzt dort angesiedelte Spielplatz würde dann - neu und schöner gestaltet - nach Nordwesten unterhalb des Aussichtspunkts verlegt, so Martin.

    Auf dem Areal des Bolzplatzes wiederum seien Reihen- oder Einfamilienhäuser angedacht - würden aber nur unter der Voraussetzung realisiert, dass die Stadt im Bereich Kalvarienberg einen passenden neuen Standort für den Bolzplatz findet, betont der Bauamtsleiter. Und zwischen diesen möglichen Bauplätzen würde auf jeden Fall eine großzügige Grünfläche erhalten.

    Nun muss der Stadtrat erst einmal entscheiden, ob solche Pläne überhaupt angepackt werden sollen. Sprechen sich die Kommunalpolitiker dafür aus, ist eine Bebauungsplan-Änderung zwingend erforderlich, die auch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung vorsieht, unterstreicht Adi Martin: Die Pläne werden öffentlich ausgelegt und jedermann kann dazu Stellung nehmen.

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