Sonthofen (pts). Nahezu verdoppelt hat der Bau- und Heimwerkermarkt Obi seine Verkaufsfläche nach einem Umzug innerhalb von Sonthofen. Auf 6000 Quadratmeter bietet sich jetzt im voluminösen Neubau an der Berghofener Straße ein Warensortiment an, wie es am alten beengten Standort in der Rudolf-Diesel-Straße in den 23 Jahren zuvor undenkbar gewesen war. Vor allem das Garten-Center wurde jetzt stark vergrößert.
Bereits vor der Neueröffnung am heutigen Montag, die zwei Tage lang mit buntem Jubel und Trubel begangen werden soll, rief das Unternehmen alle am Bau Beteiligten sowie Kommunalpolitiker und hiesige Einzelhändler zu einem Empfang zusammen. Nur noch von untergeordnetem Rang blieb dabei, dass die Umsiedlung des 472. Kindes der weltweit operierenden Baumarkt-Kette mit dem Arbeitstier Bieber im Etikett auch ein lokales Politikum gewesen war. Vize-Bürgermeister Manfred Brugger ließ ein wenig davon anklingen. Weniger war es der Heimwerkermarkt selbst, der für Irritationen in Sonthofen gesorgt hatte. Sondern es ging eher um die Frage, was nach dem Obi-Transfer aus den dann leer stehenden Gewerbeflächen nahe des Kaufmarkts werden soll und welche Beeinträchtigungen der örtliche Einzelhandel im Stadtzentrum zu befürchten hat. Am Rande der Vorab-Feier teilte Brugger mit, dass der ursprünglich beabsichtigte, dann aber zeitweise in Frage gestellte große Elektromarkt auf dem verwaisten Gelände nun doch schon eine Baugenehmigung in Händen hält. So kann in der Rudolf-Diesel-Straße neben der ebenfalls geplanten Neuansiedlung des Lebensmittel-Discounters Lidl ein Marktsegment geschlossen werden, dass laut Brugger bislang in Sonthofen kaum existierte. Der Zweite Bürgermeister freute sich daher, dass es nicht nur gelungen sei, eine Abwanderung des angestammten Baumarkts zu verhindern, sondern dass zugleich 40 neue Arbeitsplätze entstehen. Do-it-yourself mit neuem Image30 Jobs will der Elektromarkt bieten. Zehn zusätzliche Arbeitsplätze sind bereits bei der immens gewachsenen Do-it-yourself-Filiale besetzt, wo Marktleiter Herbert Wolf und sein Stellvertreter Robert Sedlmeier zusammen mit 40 Bediensteten am neuen Image des Heimwerker-Versorgers feilen. Denn, wie Obi-Deutschland-Chef Ingo Schalk den allein hier zu Lande 3,6 Milliarden Euro Jahresumsatz erzielenden Handelsriesen charakterisierte, will man sich verstärkt als Wohn- und Garten-Center präsentieren. Ohnehin seien bereits mehr als 50 Prozent der Kunden des Branchen-Primus (Mehrheitsaktionär Tengelmann) weiblichen Geschlechts. Rathaus-Vertreter Brugger geht davon aus, dass sich die Ängste von Nachbarn aus der Burgsiedlung vor Lärm und Abgasen durch einen zu betriebsamen Baumarkt-Anlieferverkehr nicht bewahrheiten werden. Das früher an jenem Platz angesiedelt gewesene Sägewerk war aus Sicht von Brugger jedenfalls bestimmt keine städtebauliche Offenbarung und bildete zudem eine nicht unerhebliche Lärmquelle.