Kempten (sf). Es gibt drei namhafte Baumärkte in Kempten: Hornbach, Bauhaus und Praktiker. Aber nur der Hornbach hat die ausreichende Größe, um sein ganzes Sortiment anbieten zu können. Deswegen würden die beiden anderen gerne nachziehen. Weil das aber nicht an ihren bisherigen Standorten geht, müsste die Stadt dafür Sonderbauflächen ausweisen. An der Ulmer Straße tut sie das jetzt auch.
Zu dem Thema stellte Baureferentin Monika Beltinger im Stadtrat ein Gutachten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) vor. Demnach liegt Kempten bei der Verkaufsfläche auf dem Bau- und Gartenmarktsektor zwar bereits über dem Schnitt vergleichbarer Städte. Gleichzeitig wertet es das GMA-Gutachten aber als 'qualitatives Defizit', dass mit Hornbach nur ein Anbieter mehr als 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche umfasst. Unterm Strich empfiehlt das Gutachten deshalb einem der beiden kleineren Bau- und Handwerkermärkte die Chance auf eine Erweiterung zu geben. Aber eben nur einem.
So stimmten auch die Stadträte mehrheitlich dafür, einen Bereich an der Ulmer Straße (siehe Grafik) als Sonderbaugebiet im neuen Flächennutzungsplan auszuweisen. Das Areal ist 2,73 Hektar groß, auf dem Ostteil des Geländes stehen Gebäude der Firma Holz Greiter. Sie wird im Gutachten als vierter, örtlicher Baumarkt genannt. Der Standort Saurer Allma, der zunächst ebenfalls als Platz für einen Baumarkt ins Auge gefasst worden war, bleibt reines Gewerbegebiet (wir berichteten) und wird nicht für den Handel frei gegeben.
Nach Stadtrat Helmut Allgeier wäre es allerdings besser gewesen, beiden Baumärkten - Bauhaus und Praktiker - die Möglichkeit zur Erweiterung zu geben. Ullrich Kremser plädierte dafür, das Areal an der Ulmer Straße ('wenn schon Neubert nicht dort hinkommt') nur für Gewerbe zu reservieren und Teile der Bundeswehr-Verwaltung daneben mit einzubeziehen. Das, so Beltinger, gehe nicht, weil die Abbruchkosten für die 'sehr massiven' Bundes-Gebäude zu hoch seien.
Übrigens: Im Fall der beiden Gartencenter - Dehner und Kutter - sieht das Gutachten keinen Bedarf für Erweiterungen. Die hätten die 'branchenüblichen' Dimensionen.