Der Bauhof des Marktes Weiler-Simmerberg wird personell aufgestockt. Im Stellenplan 2009 sind nun 13 statt elf Beschäftigte ausgewiesen. Neu ist eine Stelle für einen Mitarbeiter, dessen Gehalt zu 75 Prozent von der Arge Lindau übernommen wird und dessen Engagement auf zwei Jahre begrenzt wird. Zudem wird eine Stelle neu geschaffen für den bisherigen Auszubildenden, der als Landschaftsgärtner eingestellt werden soll. Eine Zusage des jungen Mannes steht allerdings noch aus.
Obwohl die Personalkosten in der Kernverwaltung im Vergleich zum Vorjahr heuer insgesamt sinken, sprach sich 2. Bürgermeister Josef Reichart (Freie Wähler) gegen die Schaffung zusätzlicher Stellen aus. "Ich will nicht die Arbeit des Bauhofs kritisieren", betonte er. Doch um den Verwaltungshaushalt zu entlasten und konkret Geld zu sparen, stellte er den Antrag, die neue Stelle des Landschaftsgärtners zu streichen. Diese Arbeit sollte man lieber an eine Fremdfirma oder heimische Landwirte vergeben ("Outsourcing"), was im Endeffekt seiner Rechnung nach die Hälfte der zusätzlichen Personalkosten sparen würde. Unterstützung erhielt er von Bruno Bernhard (CSU). Den salbungsvollen Worten rund um das Sparen müssten Taten folgen, forderte er. "Jetzt haben wir Fastenzeit, jetzt geht es los", meinte er. Man müsste eine andere Strategie wählen und das Management des Bauhofs ändern.
"Schiffbruch erlitten"
Bauamtsleiter Roland Schlechta entgegnete, dass man mit Outsourcing zum Beispiel im Bereich Grünanlagenpflege schlechte Erfahrungen gemacht und "Schiffbruch erlitten" habe. "Es funktioniert bei unseren Landwirten nicht", sagte er. Der Bauhof sei ständig in Bereitschaft, könne vielschichtiger und zeitlich flexibler eingesetzt werden. Als Beispiel nannte er die Liegeflächen im Freibad, die nur morgens vor dem eigentlichen Badebetrieb gemäht werden können - und somit zu einer Zeit, in der Landwirte selbst auf ihrem Hof tätig sind. In Sachen Ökoflächen, die nicht zeitgebunden gemäht werden müssen, werde die Gemeinde dafür auch heuer wieder heimische Landwirte ins Boot holen, kündigte Schlechta an.
Joachim Zwerger (CSU) und Guido Klauß (SPD) fänden es zudem "ein falsches Signal", den jungen Mann nach seiner Lehre nicht übernehmen zu wollen. Und Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph ergänzte, dass der Bauhof lediglich auf dem Papier um zwei Stellen aufgestockt würde: Der "Arge-Mitarbeiter" werde zu 70 Prozent auf dem Friedhof eingesetzt und ersetze dadurch eine andere Person, die nicht mehr zur Verfügung steht. Und der Auszubildende soll übernommen, dafür aber kein neuer Lehrling eingestellt werden. "Seine Arbeitskraft war ja vorher auch schon da", meinte Rudolph.
Mit 13:6 Stimmen wurde beschlossen, beide Stellen neu im Stellenplan aufzunehmen.