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Baugrenzen werden überschritten

Bad Grönenbach

Baugrenzen werden überschritten

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    Nach einer kontroversen Diskussion hat der Bad Grönenbacher Marktgemeinderat den Bauantrag für ein Ärzte- und Geschäftshaus bei drei Gegenstimmen mehrheitlich abgesegnet. Der Neubau soll für rund zwei Millionen Euro in der Bahnhofstraße entstehen (wir berichteten). Schwierigkeiten bereitete den Räten die Tatsache, dass der Antrag gleich in mehreren Punkten vom bestehenden Bebauungsplan abweicht. Die vorliegende Überschreitung der Baugrenzen genehmigte der Rat letztlich nur knapp mit 8:7 Stimmen.

    Bürgermeister Bernhard Kerler sagte, dass das Vorhaben mit dem Bebauungsplan nur noch wenig gemeinsam habe. "Das wird ein massives Bauwerk", betonte Bauamtsleiter Andreas Schengber im Hinblick darauf, dass das Gebäude mehr als 30 Meter lang und über 15 Meter breit werden soll. Im Erdgeschoss sollen eine Apotheke, ein Pflegedienst und ein Sanitätshaus Platz finden. Für das Obergeschoss sind Arztpraxen vorgesehen. Insgesamt soll es 39 Parkplätze geben.

    "In Absprache mit dem Landratsamt wurde die Giebelrichtung gedreht", so Kerler mit Bezug auf eine signifikante Abweichung vom Bebauungsplan. Das Gebäude wird nun in Ost/West-Richtung gebaut. Das soll auch für die Nachbarn eine vorteilhaftere Optik mit sich bringen. Durch die Drehung werden die Abstandsgrenzen zu den Nachbargrundstücken teilweise unterschritten.

    Damit das Gebäude nicht so wuchtig wirkt, wurde die Firsthöhe um über zwei Meter auf nunmehr rund elf Meter gesenkt. "Das Ärztehaus wird aber immer noch rund drei Meter höher als das Nachbargebäude sein", merkte ein Ratsmitglied an.

    Hinter Bäumen und Büschen

    Zweiter Bürgermeister Franz Dorn regte eine Absenkung der Bodenplatte an. Kerler sagte, dass dies aufgrund eindringenden Wassers Probleme schaffen könnte. Ratsmitglied Siegfried Schöner mahnte an, dass eine Überschreitung der Baugrenzen nicht sein darf. Franz Dorn sagte, dass das Gebäude hinter Bäumen und Büschen nicht auffallen werde. Er signalisierte Zustimmung zum Bauantrag. Rat Wolfgang Dorn sieht mit Bau des Gebäudes Vorteile für die Infrastruktur des Ortes.

    Nachbarn nicht begeistert

    Bürgermeister Kerler teilte mit, dass sich die Begeisterung der Nachbarschaft in Grenzen halte. Demnach haben sich die Anlieger auch gegen Parkplätze auf der Ostseite des neuen Gebäudes ausgesprochen. "Um Lärm- und Ruhestörung weitgehend zu vermeiden, könnte man diese Parkplätze vielleicht ausschließlich für das Personal nutzen", sagte Kerler. Ein Eingrünungsplan für das Grundstück steht noch aus.

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