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Bald Aufklärung statt Artillerie

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Bald Aufklärung statt Artillerie

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    Füssen (pas). Transformation, ein bei internationalen Heeren gebräuchlicher Begriff, bedeutet die Umrüstung auf neue Strukturen und Systeme. Nicht unberührt davon bleiben die Verbände in der Füssener Allgäu Kaserne. Beim Gebirgspanzerartilleriebataillon 225 beginnt am 1. Juli die Transformation, die bis zum 30. Juni 2008 abgeschlossen sein wird. Der vertraute Name des Bataillons geht verloren. Stattdessen ist dann das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 in Füssen zu Hause.

    Diese Veränderungen bringen mehr Soldaten nach Füssen. Sie haben noch andere Folgen, die die Öffentlichkeit berühren. Oberstleutnant Jürgen Pauker stellt deshalb 'sein neues Bataillon' bei mehreren Anlässen öffentlich vor. Zuerst am Dienstag, 17. April, um 19.30 Uhr in der Allgäu Kaserne vor dem Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik des CSU-Kreisverbandes Ostallgäu. Alle Bürger können die noch vorhandene alten und die schon eingetroffenen neuen Systeme bei einem 'Tag der offenen Tür' am 16. Juni in der Füssener Innenstadt selbst besichtigen.

    Transformation ist eine notwendige Konsequenz, seitdem Auslandseinsätze zum Hauptauftrag für die Bundeswehr geworden sind. Szenarien wie Terrorismus und verdeckter Kampf gewannen Übergewicht. Es gilt, solche Entwicklungen früh zu erkennen und zu zerschlagen. Gelingt das nicht, muss das Duell, fast immer ein Nahkampf, gegen diese Kräfte gewonnen werden. Ständige und genaue Aufklärung sowie große Feuerkraft - auch gegen kleine, so genannte Punktziele - kennzeichnen vermehrt die Waffeneinsätze.

    Führungs-, Aufklärungs- und Waffensysteme arbeiten bei allen Einsätzen mit Datenaustausch schnell und sicher zusammen. Die Strukturen im neuen Heer sehen zum ersten Mal spezielle Verbände vor, in denen gleichzeitig Aufklärung auf der Erde und aus der Luft betrieben wird, die 'Truppengattung Heeresaufklärung'. Das Füssener Bataillon gehört als künftiges Gebirgsaufklärungsbataillon 230 dazu. Das neue Bataillon in der Allgäu Kaserne erhält als einziges im neuen Heer einen Hochgebirgs-Spähzug und erhält deshalb den Zusatz Gebirgs-Aufklärungsbataillon.

    Zusätzlich findet man in solchen Verbänden Spezialkräfte für eine schnelle Auswertung von Aufklärungsergebnissen. Damit schaffen solche Kräfte die Voraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung bereits von Zielen in größeren Abständen zur eigenen Truppe. Moderne Waffen ermöglichen eine gewisse Abstandsfähigkeit zu terroristischen Gruppen. Bei guter Aufklärung ist deren Bekämpfung auf größere Entfernungen erfolgreich möglich. Verlustreiche 'Duellsituationen' in Nah-, Orts- und Häuserkämpfen bleiben erspart. Aufklärungsmittel, die unter allen Witterungsverhältnissen bei Tag und Nacht arbeiten und sichere Ergebnisse ohne Zeitverlust liefern, gehören zu den unabdingbaren Voraussetzungen für jeden Kampf.

    Das bisherige Gebirgspanzerartilleriebataillon 225 feuert im Mai seinen letzten Schuss als Artilleriebataillon auf einem Truppenübungsplatz in Österreich ab. Danach werden die gepanzerten Kettenfahrzeuge aus Füssen abgezogen. Hochwertige technische Aufklärungsfahrzeuge für die Erdaufklärung und unbemannte Flugkörper für die Aufklärung aus der Luft fließen zu. Weiterhin erfolgt eine personelle Verstärkung durch Spezialkräfte der Fernspäher, der Feldnachrichtendienste und aus der Panzeraufklärungstruppe. Beim Tag der offenen Tür am 16. Juni werden sich das alte und das neue Bataillon in der Innenstadt von Füssen allen Besuchern vorstellen. Die Umbenennung des bisherigen Gebirgspanzerartilleriebataillons 225 erfolgt zum 1. Juli.

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