Der Gemeinderat hat den Startschuss für mögliche Windkraftanlagen (WKA) in Baisweil gegeben. Nachdem Planerin Regina Zeeb das Gemeindegebiet im Auftrag der Kommune untersucht hatte, blieben zwei Flächen für WKA übrig. Der Gemeinderat entschied sich für den Waldrücken westlich von Baisweil, der sich nach Norden in Richtung Lauchdorf zieht. Dort könnten nach einer Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) bis zu fünf Windräder entstehen.
Die Gemeinde reagiere damit auf den Trubel nach der Wende in der Energiepolitik des Freistaats, um die Planung auf eigener Flur in der Hand zu behalten, erläuterte Bürgermeister Thomas Steinhauser. Zudem sollten mögliche WKA zumindest auf gemeindeeigenem Gebiet stehen, damit auch die Baisweiler Bevölkerung von den Einnahmen profitiere, betonte Hannes Bauch. Dafür wurde die gesamte Kommune von Regina Zeeb untersucht. Nach dem Abzug von Flächen, auf denen Ausschlusskriterien wie Wohnraum, Naturschutz oder Denkmäler zu finden oder die windarm sind, blieben zwei Gebiete, die in Frage kamen: Zum einen der Waldrücken im Westen, zum anderen ein Waldstück im Süden Richtung Irsee. Zeeb empfahl das westliche Gebiet, das sich als Konzentrationsfläche anbiete – technisch seien dort bis zu fünf WKA möglich, so die Planerin.
Dem folgte der Gemeinderat, zumal die Fläche auf dem Waldrücken auch nicht mit einer möglichen Entwicklung der Gemeinde kollidiere, meinte Thomas Heel. Zudem sprach sich das Gremium für großzügigere Abstandsflächen von Wohn- und Mischgebieten aus: 'Lieber eine Anlage weniger, aber dafür muss sich keiner ärgern', so Franz-Josef Zindath. Deshalb beschloss der Gemeinderat, für das Gebiet auf dem Waldrücken bei einer Abstandsfläche von 800 Metern zu Mischgebieten und 700 Metern zu Weilern einen Aufstellungsbeschluss zur Änderung des FNP. Die Bürger sollen durch eine vorgezogene Auslegung beteiligt werden. Zugleich wurde das alte Vorranggebiet als ungeeignet aufgehoben. Steinhauser berichtete, dass bereits vier Investoren mit der Gemeinde zusammenarbeiten wollen.
Angesichts dieser Beschlüsse war klar, dass das Gremium weitere Suchräume, die der Regionale Planungsverband Allgäu vorschlug, ablehnte, da das eigene Vorranggebiet im Fokus stehe.
Um den Bächen auf Gemeindeflur gerecht zu werden, bewilligte der Gemeinderat die Anschaffung von zwei 'Bibern'. Dabei handelt es sich um mobile Staustellen, die von der Feuerwehr in Bäche gesetzt werden können, um zügig Saugstellen für Löschwasser zu schaffen. Dazu gebe es eine Vorführung in Friesenried. Dann wollen sämtliche Feuerwehren der VG die 'Biber' anschauen und eine Sammelbestellung besprechen.