Nachgefragt bei Gottfried Allgaier, hauptamtlicher Chorleiter in Nesselwang Nesselwang/Oy-Mittelberg(asp). Seit August bereits laufen die Proben für das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Es soll für die Besucher ein "besonderes Hörerlebnis" werden. Am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) wird es vom "Ensemble Vocale" Nesselwang zusammen mit dem "Tonart-Ensemble" aus dem benachbarten Maria Rain (Gemeinde Oy-Mittelberg) und dem Orchester "Collegium musicum Kempten" in der Pfarrkirche St. Andreas in Neselwang aufgeführt. Für die Mitwirkenden und den Nesselwanger Organisator und Chorleiter Gottfried Allgaier stellt dieses Weihnachtsoratorium eine besondere Herausforderung dar.
Insgesamt 40 begeisterte Sängerinnen und Sänger und 24 junge Instrumentalisten führen unter Ihrer Stabführung Bachs Weihnachtsoratorium auf. Was ist für Sie der Reiz an diesem doch nicht leichten Werk?Gottfried Allgaier: Das Weihnachtsoratorium von Bach ist ein Werk, das aufzuführen in meinem Musiker-Leben schon immer ein Wunsch war. Es ist aber nicht nur für mich als Chorleiter etwas ganz Besonderes, sondern auch für unseren Ort und alle Mitwirkenden. Vor acht Jahren gründeten Sie das "Ensemble Vocale", mit dem Sie seither regelmäßig im ganzen Allgäu Konzerte geben. Warum holen Sie sich für das Weihnachtsoratorium Verstärkung?Gottfried Allgaier: Unser Chor setzt sich aus 18 Sängerinnen und Sängern aus Nesselwang und der Allgäuer Umgebung zusammen. Für das Weihnachtsoratorium - aufgeführt werden die Kantaten I bis III - reicht diese Besetzung nicht aus. Deshalb werden das "Tonart-Ensemble" aus Maria Rain und noch weitere Sängerinnen und Sänger aus Nesselwang und anderen Allgäuer Orten mitwirken. Insgesamt ergibt sich dadurch eine Besetzung von etwa 40 Choristen. Warum suchten Sie mit dem Orchester "Collegium musicum Kempten" für dieses Bach-Werk den Schulterschluss?Gottfried Allgaier: Dieses Orchester besteht aus 24 jungen Instrumentalisten, die bereits viel Erfahrung mit Oratorien haben. Sie sind regelmäßig bei Aufführungen in der St.-Mang-Kirche in Kempten und darüber hinaus zu hören. Oratorien gibt es viele. Warum wählten Sie für das Konzert am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Bach-Werk?Gottfried Allgaier: Das Jahr 2000 und das "Bach-Jahr" mit dem 250. Todestag dieses großen Komponisten gaben den Ausschlag, ein so großes Projekt anzugreifen. Wer sind die Solisten?Gottfried Allgaier: Sopran singt Petra Grimme aus Altötting. Neben ihrer solistischen Tätigkeit unterrichtet sie an der Berufsfachschule für Musik in Altötting Gesang, Stimmbildung und Sprecherziehung. Aus Ottobeuren kommt Hedwig Schöner (Alt). Eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland zeichnet diese Sängerin aus. Mitwirken wird auch Sebastian Hübner (Tenor). Der Heidelberger hat tiefe Verbindungen zum Allgäu: Nach seinem Gesangstudium in Stuttgart folgte eine sechsjährige private Studienzeit bei Albrecht Ostertag in Seeg. Parallel dazu erlernte er das Handwerk des Geigenbauers in der Werkstatt von Pierre Chaubert in Füssen. Die Bass-Stimme singt Albrecht Ostertag aus Seeg. Er wirkte schon bei etlichen internationalen Festivals mit (unter anderem Bregenzer Festspiele). Wie sieht Ihr Probenkalender für dieses Weihnachtsoratorium aus?Gottfried Allgaier: Die Chorproben finden seit Anfang August statt; anfangs 14-tägig, seit November wöchentlich. Die Generalprobe ist für Samstag, 23. Dezember, 14 Uhr, geplant. Wo erhalten Interessierte für das Konzert am zweiten Weihnachtsfeiertag Karten?Gottfried Allgaier: Karten gibt es im Vorverkauf in der Gästeinformation Nesselwang (Telefon 08361/923040). An der Abendkasse werden sie am 26. Dezember ab 19 Uhr verkauft. Allerdings: eine Platzreservierung ist in der Pfarrkirche in Nesselwang nicht möglich.