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Babyklappe ­ eine gute Alternative zur Abtreibung

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Babyklappe ­ eine gute Alternative zur Abtreibung

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    Welche Erfahrungen andere mit dieser Einrichtung machen Kempten(cb).'Wo bitte geht\'s zur Babyklappe?' Die Frage löst betretene Blicke aus. Wenn man im Schwabinger Krankenhaus in München auf der Suche nach der Babyklappe ist, muss man nachfragen. Die Babyklappe oder das Babynest, wie es genannt wird, liegt versteckt im Garten. Bewusst, denn von außen soll das Babynest nicht eingesehen werden. Schließlich rechnet man damit, dass ein bis zwei Babys im Jahr abgegeben werden. In München Grund genug für diese Einrichtung, die auch in Kempten geplant ist. Doch die Skepsis ist groß. Die AZ hörte sich um, welche Erfahrungen andere mit einer Babyklappe gemacht haben.

    Mit einem 'Babyfenster' will das Klinikum Kempten-Oberallgäu Frauen in Not die Mögglichkeit geben, ihr Neugeborenes auszusetzen ohne es gesundheitlich zu gefährden. Doch Pro Familia und einige Stadträtinnen sehen darin nur eine 'Scheinlösung'. 'Man sollte nach dem Bedarf für eine solche Babyklappe fragen', findet beispielsweise Anne-Doris Roos von Pro Familia, und ob überhaupt schon Kinder ausgesetzt wurden. Bisher sei dies eher in Großstädten der Fall.

    In fast allen großen Städten gibt es mittleweile solche Einrichtungen. Beispielsweie im Schwabinger Krankenhaus in Müchen. Hier wurde im Februar 2001 das 10 000 Euro teure Babynest eröffnet. Im Garten eben und von außen nicht einsehba, so Birgit Thomas vom Referat für Gesundheit und Umwelt. Angeben, wieviele Babys schon im Babynest lagen, werden freilich nicht gemacht. Dass die Babyklappe genutzt werde, kann jedoch Schwester Daniela vom Guten Hirten für das Kloster Sankt Gabriel in München behaupten. Auch hier gibt es eine Babyklappe. Die Ordensfrau sieht darin eine ' eine gute Alternative zur Abtreibung'. Allein in München gebe es 300 Eltern, die ein Kind adoptieren wollen ­ im Verhältnis zu 15 Babys.

    Genauer Versorgungs-Plan

    Seit September 2000 gibt es auch in Augsburg eine solche Einrichtung. Vor ungefähr einem Jahr, so Gertraud Almer von der Pflegedienstleitung, sei ein Baby abgegeben worden. Versorgt würden die Neugeborenen nach einem genau vorgeschriebenen Plan: 'Nachdem ein Kind in das beheizte Bettchen gelegt wird, wird es zunächst ärztlich untersucht. Dann organisieren wir die Unterbringung bei Pflegeeltern für acht Wochen. Am Ende dieser Zeit wird es zur Adoption freigegeben'. Innerhalb der acht Wochen habe die Mutter die Möglichkeit, ihr Kind zurück zu holen.

    Für Pro Familia allerdings stellt sich die Frage, ob eine verzweifelte Frau, die mit dem Gedanken spielt, ihr Kind auszusetzen oder zu töten, überhaupt von solch einer Einrichtung wisse. Oder ob sie nicht so emotional überwältigt sei, dass sie gar nicht auf die Idee komme, ihr Kind in ein Babyfenster zu legen. Zudem, so Anne-Doris Roos, sei die Babyklappe oft schwer zu finden. Birgit Thomas dagegen ist überzeugt, dass diese Einrichtung einige Kinder vor Tötung oder Aussetzung bewahrt

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