'Für heut’ hamma g’sagt: Pack ma’s – und jetzt hamma’s g’schafft', freut sich Peter Kießling über 1400 Euro. Das Preisgeld haben der Mannschaftsführer und seine 'Kranzegger Soloteufel' beim AZ-Preisschafkopfen abgestaubt: Im Finale setzten sie sich gegen 31 Teams durch, die aus dem ganzen Allgäu und sogar aus Augsburg ins Casino Kleinwalsertal nach Riezlern gekommen waren. 800 Euro Preisgeld gab es für den Zweit- und 600 Euro für den Drittplatzierten. Die ersten zehn Teams erhielten Geldpreise in Höhe von insgesamt 4400 Euro. Für Platz elf bis 20 gab es süffige Sachpreise von der Rettenberger Brauerei Engelbräu. Die rege Teilnahme – 142 Mannschaften hatten in der Vorrunde mitgemacht – und die 'tolle Organisation und Atmosphäre' lobt Brauereichef Hermann Widenmayer bei der Siegerehrung.
Gut vier Stunden zuvor hat Julia Mayr schon eine Vorahnung: 'Wir haben hier einen am Tisch, der ständig gewinnt', erzählt die Kemptenerin. Gemeint ist Anton Götzfried vom späteren Siegerteam, der an diesem Samstag allein sieben Solos durchbringen wird. Davon kann Xaver Waldmann heute leider nur träumen: 'Ich hatte schon drei Mal in meinem Leben einen ,Sie' (das höchste Solospiel beim Schafkopfen mit vier Obern und vier Untern) auf der Hand, den ersten vor über 40 Jahren', erinnert sich der Marktoberdorfer. Zwar können er und sein Team 'Hennenschwang' am Ende noch Punkte aufholen. Für mehr als Platz 14 wird es allerdings nicht reichen.
Ein paar Tische weiter läuft es für Karl Hassolt noch etwas 'bescheiden', wie der Füssener anfangs berichtet. 'Aber Hauptsache man macht hier mit Freude und Begeisterung mit.' Und siehe da: In Hälfte zwei – gespielt werden insgesamt 64 Partien – klappt es plötzlich besser für Hassolt und seine Mannschaft 'Drei Tannen': 'Wir haben noch kräftig aufgeholt und unterm Strich 62 Pluspunkte', so der 58-Jährige.
Horst Wundrak hingegen schüttelt nur den Kopf: 'Das war heute ein absoluter Absturz.' 52 Minuspunkte haben der Burgberger und sein Team 'Hörnle 1' eingefahren – Platz 24. Und dennoch 'ist das ein supergutes Turnier', so Wundrak.
'Es ist ganz gut abgelaufen' bilanziert Turnierleiter Kurt Holzinger, während seine Mitarbeiter Johannes Littich und Denise Hofweber alle Spiellisten auswerten. Bei diesem Mannschafts-Schafkopfen stehe besonders das Gesellige im Vordergrund, darum wollten die Veranstalter die soziale Komponente in den Mittelgrund rücken.
Quäntchen Glück gehört dazu
Aber was macht eigentlich ein gutes Team aus? 'Man braucht unbedingt gute Karten und vier Spieler, die zusammenpassen', weiß Turniersieger Peter Kießling.
Insgesamt 13 Solos haben seine 'Kranzegger Soloteufel' im Finale gewonnen – 'das entscheidende Quäntchen Glück darf natürlich nicht fehlen', ergänzt Mitspieler Stefan Auer. Das Team um Lukas Drexler (Obergünzburg) kam auf Platz 17, das um Helmut Dempfle aus Untrasried auf Platz 21 und das um Eduard Hehl aus Oberthingau auf Platz 29.