Eine lebensgroße Figur des Reformators steht vor dem Museum Hofmühle, allerdings ist das Gesicht ausgespart. Ein Gesicht erhält er im Inneren des Immenstädter Museums. Dort illustriert eine Ausstellung 'Luthers Spuren' in der Region.
Ein Schild erklärt dabei mit Großbuchstaben: 'Hier war Luther.' Und fügt in kleinen Lettern an: 'nie'. Diese humorvolle Aussage rückt Birgit Kata zurecht: Luther war vermutlich im Allgäu. Die Historikerin aus dem Stadtarchiv Kempten erläutert in einem Vortrag die Auswirkungen der Reformation auf Kempten und das Oberallgäu. Kata zeigt dabei auf, dass nicht Martin Luther, sondern zunächst der Schweizer Ulrich Zwingli die Reformation in Kempten prägte.
Nach außen allerdings stellten sich die Bürger der Reichsstadt als Anhänger Luthers dar. Denn jene hatten den größeren politischen Einfluss. 1517 hatte Luther seine 95 Thesen veröffentlicht, vermutlich nicht als Anschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg, wie die Legende erzählt, sondern als lateinische Abhandlung, die sich an Theologen wandte, um die Kirche zu reformieren.
Darin wettert er gegen den Ablasshandel der Kirche, der nur die Angst vor dem Fegefeuer schüre, um Geld in die Kassen des Klerus und des Kurfürsten zu spülen. Luther hält dagegen die Gläubigen dazu an, sich auf Gottes Wort zu konzentrieren und durch Buße dessen Gnade zu erwirken. Die Übersetzung ins Deutsche zieht weite Kreise.
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